Recycling. Mit einer Handy-Sammelaktion wollen Studierende der RUB etwas gegen die Verschwendung von wertvollen Rohstoffen unternehmen, indem sie alte und defekte Mobiltelefone einsammeln.
Smartphones gleichen heutzutage schon fast einem Verschleißprodukt: Häufig sind sie nur wenige Jahre in Betrieb, bevor sie entweder kaputtgehen oder durch ein neues Modell ersetzt werden. Doch dieses Konsumverhalten hat viele negative Konsequenzen. „Dadurch werden viele ökologische und soziale Probleme verursacht“, sagt Katharina Hagemann, Initiatorin eines Projekts, bei dem alte Handys, Ladeteile und -kabel gesammelt werden. Denn die Gewinnung der wertvollen Rohstoffe, die zum Beispiel für Handys gebraucht werden, hat oftmals die Zerstörung ganzer Landstriche sowie Akkordarbeit, die auch von KinderarbeiterInnen geleistet werden muss, zur Folge.
Ausbeutung stoppen
Die Aktion, bei der es nun darum geht, diese negativen Effekte zu vermindern, wurde von Katharina Hagemann und ihrem Kommilitonen Janis Prinz zusammen mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und dem SÜDWIND e. V. ins Leben gerufen. Seit Montag kann deshalb jedeR den Elektromüll, der sich noch in Schubladen und Kisten befindet, in SH 0/08 abgeben. Die Sammelboxen, in die man die Elektroteile abgibt, stehen bis zum 31. August aus. Sobald sie voll sind, folgt die Übergabe und Wiederverwertung an das Handysammelcenter der Telekom. Danach wird ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Wertstoffe an wohltätige Organisationen gespendet. Die finanziellen Mittel kommen Menschenrechtsprojekten wie „Brot für die Welt“ und der „Vereinten Evangelischen Mission“ zu Gute, die in Ländern wie Südafrika, der Demokratischen Republik Kongo und den Philippinen agieren. In der Demokratischen Republik Kongo kommt die Hilfe zum Beispiel einem Projekt bei, das ehemaligen KindersoldatInnen therapeutische Hilfe anbietet und Ausbildungsmöglichkeiten bietet.
Wiederverwertung
Zusätzlich zu der Handy-Sammelaktion veranstalten die Beteiligten unter dem Titel „high-tech & low-wage – Schattenseiten des Handykonsums“ am Mittwoch, den 6. Juni einen Abend mit einem Film und Vorträgen von Katharina Hagemann sowie Eva-Maria Reinwald vom SÜDWIND-Institut Inhaltlich soll dabei tiefer auf die Problematik der ökologischen und sozialen Folgen der Rohstoffgewinnung eingegangen werden. Wer bis dahin seinen Elektroschrott noch nicht abgegeben hat, kann dies auch direkt vor Ort erledigen.
Wer in Zukunft den eigenen Rohstoffverbrauch minimieren möchte, sollte Handys solange benutzen wie möglich oder zu Gebrauchtware greifen, anstatt alle zwei Jahre ein neues zu kaufen, so Katharina. Mobiltelefone, bei denen auf die Vermeidung der Benutzung von Konfliktrohstoffen geachtet wird, wie das Fairphone, seien eine gute Alternative zu vielen anderen Smartphones. Auch solle man Elektroschrott regelmäßig fachgerecht entsorgen und nicht in Kisten schlummern lassen. „So kann man die bereits verwendeten Rohstoffe dem Produktionskreislauf zurückführen, wodurch sie nicht neu abgebaut werden müssen“, sagt Katharina.
:Stefan Moll
Vortrag: Mittwoch, 6. Juni 18:30 Uhr, UFO 0/01, RUB. Weitere Infos zum Vortrag und der Sammelaktion gibt es unter hier und hier
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