Digitalisierung. Die Technisierung tangiert auch den Beruf der MedizinerInnen. Ein Wahlfach gibt Ein- und Ausblicke zum Thema.
Während in einer zunehmend technisierten und digitalisierten Welt Menschen ohne großen Aufhebens, meist innerhalb weniger Stunden, Konsumware im Internet bestellen und liefern lassen können, sind die Wartezeiten für einen Augenarzttermin oftmals lang. Ist man irgendwann doch mal in der Praxis gelandet, erhalten PatientInnen längst nicht überall eine Top-Versorgung. Wie kann das sein?
Um die Zusammenhänge von Medizin und Digitalisierung dreht sich dieses Sommersemester das Wahlfach „Medizin 4.0. Das Betriebssystem der digitalen Medizin“. Teilnehmen können Medizinstudierende, unabhängig der Semesterzahl. Geleitet wird der Kurs von Dr. med. Felix Robert Hoffmann, der am Bochumer Bergmannsheil seit einem Jahr für Digitalisierungsprojekte zuständig ist.
Was zu tun ist
„Während meiner Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie wurde mir schnell klar, dass die Art und Weise, wie in den letzten Jahrzehnten Medizin ‚gemacht‘ wurde, nicht mehr zeitgemäß ist“, erklärt Dr. Hoffmann. PatientInnen erwarten, unabhängig von der Krankenkasse, sehr gute Versorgung, welche jederzeit verfügbar ist. Seine Prognose: „Krankenhäuser und Ärzte, die dieser Forderung nicht nachkommen, werden es meines Erachtens (zu Recht) immer schwerer haben, sich zu behaupten.“
Wie angehende Ärztinnen und Ärzte diesen veränderten Anforderungen entgegenkommen können, ist ein Thema des von Hoffmann angebotenen Wahlfachs. Wie können die Rahmenbedingungen eines Krankenhauses an die Anforderungen und die sich veränderten Arbeitsweise angepasst werden? Konkret werden sich Studierende demnach unter anderem mit sinnvoller Prozessorganisation und dem Konzept des agilen Unternehmens beschäftigen. In der zweiten Kurshälfte werden konkrete Digitalisierungsansätze für das Krankenhaus entwickelt.
Es wird um eine vorherige Anmeldung gebeten. Diese erfolgt per E-Mail an felix.hoffmann@bergmannsheil.de.
:Andrea Lorenz
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