Campus. Rückmeldung für das neue Semester bedeutet auch: Bitte zahlen! Viele Studis greifen dafür auf das Lastschriftverfahren zurück. Aufgrund von Problemen auf Verwaltungs- wie auch Studierendenseite ist dessen Zukunft jedoch unklar.
Der Sozialbeitrag steht wieder vor der Tür. Wie jedes Semester stellt sich für Studierende dann auch die Frage: Überweise ich selbst oder wähle ich das Lastschriftverfahren? Letzteres erlaubt das Abbuchen des Betrages ohne Zutun des oder der Zahlungspflichtigen durch Erteilung eines entsprechenden Zahlungsmandats. Rund 20.000 Studierende nutzen dieses System pro Semester. Auch für das Sommersemester 2018 hält die Universität an diesen beiden Zahlungsoptionen fest. Ob es darüber hinaus dabei bleibt, steht allerdings noch offen.
„Beim Lastschriftverfahren gibt es unterschiedliche Schwierigkeiten, die teils technischer Art sind und sich teils aus dem Verhalten der Studierenden ergeben“, so Jens Wylkop, Pressesprecher der RUB. So komme es häufiger zu Doppelüberweisungen. Grund seien die beiden Zahlungsmöglichkeiten. „Bei nicht ausreichend gedeckten Konten erfolgt eine Rücklastschrift und der Sozialbeitrag muss händisch und inklusive Rücklastschriftgebühr überwiesen werden“, erklärt Wylkop. Auf der anderen Seite kommt es auch zu Fehlbuchungen vonseiten der Universitätsverwaltung. So sind vor allem Studierende davon betroffen, die bereits das Studium beendet, aber sich noch nicht exmatrikuliert haben. Das Problem sei, dass die Übermittlung der Daten bis zu sechs Monaten dauern könne, so Felix Pascal Joswig von der studentischen Senatsfraktion.
Hauptproblem: Zu viele Daten
Das größte Problem sei jedoch, dass „die gesamte Datenbank beziehungsweise die ihr zugrundeliegende Software nicht mehr für den im Laufe der Zeit angestiegenen Datenverkehr geeignet“ sei, erläutert Wylkop. Die Software könne die riesigen Datenmengen nicht handhaben. Der Lastschriftlauf könne nur an einem Wochenende stattfinden. Sonst würde die Datenbank zwei Tage lang abgeschaltet werden und der Betrieb im Studierendensekretariat und den Prüfungsämtern wäre stillgelegt.
Erst vergangene Woche habe die Univerwaltung sich in Absprache mit studentischen VertreterInnen dazu entschieden, das Lastschriftverfahren zumindest für das kommende Sommersemester anzubieten. Darüber hinaus müsse eine Lösung gesucht werden. „Das Studierendensekretariat und IT-Services werden gemeinsam mit studentischen Vertreterinnen und Vertretern an einer Lösung arbeiten, die dann auch so schnell wie möglich umgesetzt wird“, so Wylkop weiter.
Für Joswig bedeutet dies vor allem: die Einführung einer neuen Software zur Verwaltung von Studierendendaten. „Das geht aber nicht mal so eben“, so das Senatsmitglied.
Angebot erhalten
Gegenüber der Univerwaltung haben sich laut Wylkop studentische Gremien bereits geäußert, dass Studierende das Angebot weiterhin behalten wollen würden. Auch Joswig bestätigt dies: „Meine Fraktion und ich finden, dass das Lastschriftverfahren den Studis einen Service bietet, den wir nicht so einfach aufgeben wollen.“ Auch Wylkop sieht vor allem im Servicecharakter des Lastschriftverfahrens den Grund, weshalb gut 50 Prozent aller Studierenden dieses nutzen. Anders als die RUB bieten einige Unis im Ruhrgebiet und darüber hinaus kein Lastschriftverfahren an.
:Andrea Lorenz
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