Rezension. The Adicts sind zurück. Ihr neues Album „And it was So!“ ist die erste Neuveröffentlichung seit fünf Jahren.
Sie nennen sich selbst „die am längsten existierende Punkband in Originalbesetzung“. Bereits 1975 formierte sich die Combo, zwei Jahre später folgte – inspiriert durch Kubricks „A Clockwork Orange“-Verfilmung – die Umbenennung in den heutigen Namen. Und nun stehen sie seit den späten 1970ern abwechselnd im Outfit des berüchtigten Alex und seiner Bande auf der Bühne oder im Studio, um mehrere Generationen an Fans mit neuer Musik zu beglücken.
And it was So!
Mit ihrem aktuellen Album beweisen die Briten, dass sie wie kaum eine andere Band für die Geschichte des Punk stehen. Zwar bleiben sie sich auf ganzer Länge ihres knapp unter 40 Minuten messenden Werks selbst treu, doch schon mit dem Opener „Picture the Scene“ beweisen die Urgesteine aus Ipswich, dass sie neben vierzig Jahre altem Punk auch deutlich jüngere Töne einschlagen können. Spätestens bei „Gimme Something to Do“ weiß man jedoch, wo der Hammer hängt. Und mit diesem Hammer schlagen The Adicts schnell und beständig ein, bis jedeR HörerIn den Wunsch hegt, in einer kleinen, schäbigen Musikkneipe zu den Tönen der Band Pogo zu tanzen. Wer spätestens beim namensgebenden Track „And it was So!“ nicht am Tanzen ist, der hat den Punk nicht verstanden – und The Adicts erst recht nicht.
Eine besondere Erwähnung verdient der letzte Track „You‘ll be the Death of Me“: Selten gelang es The Adicts, ihren optischen Vorbildern aus „A Clockwork Orange“ musikalisch so gerecht zu werden. Ein Groove gleich einem ultrabrutalen Tollschock, der Deinem Raasodock mehr abverlangt als das dritte Glas Moloko-Plus. Welch krönender Abschluss eines wirklich genialen Werks.
Mit „And it was So!“ liefern The Adicts nicht nur einen weiteren Teil ihrer ohnehin schon umfangreichen Diskografie, sondern kommen nach Jahren der Abstinenz mit voller Schlagkraft zurück.
Und dabei ist der neuste Streich der Punk-Oldtimer viel mehr als ein Comeback nach fünf Jahren der Stille, „And it was So!“ ist eine Zeitreise durch die Geschichte des Punk, erzählt von eben jenen, die von Anbeginn dabei waren.
„And it was So!“ ist seit dem 17. November via Arising Empire erhältlich.
:Justinian L. Mantoan
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