„Einmal als meintest du’s ernst, mal im Kleid ins Konzert, einmal als wär‘ ich es wert“, stöhnt es leidlich-schmerzhaft aus den Boxen. Die gewohnten Gewölbe wurden erweitert: Überraschend experimentierfreudig ließ der Negroman den Einfluss der zeitgenössischen Sahnestücke des Hip-Hops in sein Rap-Refugium hinein. Auf der neuen Sequel EP, die ursprünglich als Outtake-Sammlung des letzten Albums gedacht war, erklingen für das Sichtexot-Urgestein Negroman (a.k.a. Loki a.k.a. der eine von Luk&Fil) bisher ungehörte Töne. Viel Autotune und eine düster-melancholische Decke legen sich über die minimalistischen Drumarrangements. Im Wechsel zu Anthony Drawns Saxophon-Soli wendet sich der Negroman der Gegenwart zu, denn er weiß: Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen. Die neu erprobte Ästhetik steht ihm allerdings sehr gut. Mit dem letzten Track, einem Edit des Songs „Schlüsselloch“ vom letzten Album, versetzt das Verswunder der EP den letzten Geniestreich – zur Abrundung der Verweis auf die Vergangenheit, eine Vervollkommnung der Kreise, die die Loops und sich durch das Negroman’sche Oeuvre ziehen.                     

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