Musik. Endlich, endlich ein Zuhause! Wer abseits von Club- und Konzertmusik Bochum erleben möchte, trifft mit den Bochumer Symphonikern (BoSy) im Anneliese Brost Forum genau den richtigen Ton.
Stille kehrt ein. Jeden Moment beginnt die tonale Magie, die nicht zuletzt durch die junge Heimat der SymphonikerInnen möglich wurde: Seit vergangenem Jahr treten die BoSy im eigens für sie erbauten Anneliese Brost Musikforum im Herzen der Stadt auf. „Dabei war das Projekt schon drei bis vier Mal tot gewesen“, erinnert sich Christiane Peters, Pressesprecherin der BoSy, „und erhob sich letztlich wie der Phönix aus der Asche!“
Rocking since 1919
85 Mitglieder zählt das Bochumer Ensemble, was der Besetzung eines klassischen Symphonieorchesters entspricht. Es gibt vier Instrumentengruppen, die vertreten sind: die Streichinstrumente (unter anderem Geige und Kontrabass), Schlagwerk (unter anderem Pauke), Holzbläser (auch Klarinette und Oboe) sowie Blechbläser (beispielsweise Posaune und Trompete). Neben Klassikern wie Beethoven, dessen Stücke zu Saisonbeginn erklingen, stimmen die SymphonikerInnen in der kommenden Spielzeit auch für den Rahmen unübliche Jazz-Töne an.
Bereits 1919 wurde das Symphonieorchester vom ersten demokratisch gewählten Stadtrat Bochums gegründet. Dies hat sich mittlerweile über die Stadtgrenzen hinweg etabliert: „Das Orchester spielt nicht nur in Bochum, sondern ist als Botschafter der Stadt auch auf Gastspielreisen unterwegs, in der nächsten Saison zum Beispiel in Südkorea“, so Peters. Getreu dem Motto der Kelly Family, „Nothing Like Home“, haben die SymphonikerInnen mit dem Anneliese Brost Forum endlich ein Zuhause gefunden: „Dies ist unser Haus“, so Peters: „Die Bochumer haben es für sich gebaut.“
Planning since 1947
Seit 1947 kämpften die BoSy für ein eigenes Haus, dessen Realisierung jedoch immer an fehlender Finanzierung scheiterte. Über 15 Millionen Euro sind über private Spenden in den Bau des Forums geflossen, wodurch laut Peters der „Traum von einem Haus der Musik für Bochum“ realisiert werden konnte. 2011 konnte „unter knallenden Sektkorken und vergossenen Tränen“ die neue Landmarke des Bochumer Stadtbildes endlich geplant werden. Dreh- und Angelpunkt sollte der bereits vorhandene Kirchenbau sein: „Anstatt ein neues, fremdes Gebäude zu errichten, formt sich das Forum um die historische Marienkirche“, schwärmt Peters vom neuen Hotspot der Livekultur. Der neue Bau tritt nicht protzig nach vorne, sondern bettet sich in die Kulturgeschichte Bochums ein.
Enjoying since 2016
Seit der Eröffnung des Hauses 2016 erfüllt ein unnachahmlicher Klang die ehemalige Industriestadt Bochum. Gerade die Akustik des Konzerthauses sei ideal für das Orchester: „Auch auf der Bühne ist die Verständigung und das Hören untereinander perfekt.“ In den Feuilletons der deutschen Presseszene schwärmen alle vom neuen Liebling. „Einige sagen sogar, die Akustik sei besser als in der Elbphilharmonie“, betont auch Peter van Dyk, Pressesprecher der Stadt Bochum.
Das Forum knüpft noch mehr Verbindungen zur Stadt und ihren BürgerInnen. Mit der Musikschule als zweitem Hauptmieter werden die lokalen NachwuchsmusikerInnen an die phänomenale Klangentfaltung des Hauses gewöhnt und im Prinzip können alle im Anneliese Brost Forum auftreten: Ob Polizeichöre oder eigens gegründete Bands – mit dem nötigen Startkapital für die Raumbuchung und dem Wunsch nach musikalischer Entfaltung ist jedeR gern gesehen in „Bochums neuem Wahrzeichen“.
:Marcus Boxler und :Andrea Lorenz
Info:BoxSchülerInnen und Studierende unter 29 erhalten bis auf wenige Ausnahmen 50 Prozent Ermäßigung auf Konzertkarten für die BoSy. Ab 10 Minuten vor Beginn des Konzerts kosten für beide Gruppen alle Restkarten – egal welche Kategorie – nur noch 6 Euro. Informationen zum Programm unter bochumer-symphoniker.de/jahresheft1718.
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