Bild: Auch nur Produkte ihrer Zeit und Dimension: Der Heilige (Nathanael Ullmann) und Gabriel (Mathis Gronau) in der postapokalyptischen (Film)Welt. , Machtmissbrauch und Herrschaft in neuem Eben-BildNer-Stück Foto-Quelle: Eben-BildNer

Theater. Weltuntergang und märchenhaftes Intrigenspiel sind die Rahmenbedingungen für die Eben-BildNer-Produktion „Schnabeltier und Schicksalsprinz“, welche am 14. und 15. Juli im Thealozzi Premiere feiern wird.

Es war einmal ein Schicksalsprinz. Dieser kehrte nach einer väterlich angeordneten Zwangsreise in das Königreich zurück. Doch anstelle seines Vaters herrschte nun seine Tante, die böse Porzellan-Königin über das Reich. Es war darüber hinaus einmal ein Schnabeltier, welches sich für das Wohl der Gesellschaft opfert …

Mit „Schnabeltier und Schicksalsprinz“ widmet sich die studentische Theatergruppe „Eben-BildNer“ dem Thema Herrschaft und Machtmissbrauch. Obwohl zunächst nicht intendiert, ist es ein Stück, welches „mehr oder weniger eine Kritik an jeglicher Form von Ausnutzung einer künstlich geschaffenen Machtstellung“ sei, so Autor und Regisseur Rico Großer. 

Medienvielfalt

Es ist ein Kampf um Macht, aus- und angefochten innerhalb von zwei Welten, die Teil ein und desselben Universums sind. Während in einer Welt, nach einer nuklearen Katastrophe ein faschistoides System entsteht, in dem ausgestoßene Schnabeltiere (abfällige Bezeichnung für Minderheiten) verfolgt und getötet werden, wollen in der anderen Welt mehrere, zum Teil anarchistische Parteien die Porzellan-Königin (Vera Sleza) stürzen, die mit ihrer Brot-und-Spiele-Attitüde ebenfalls Schnabeltiere unterdrückt.

Die beiden Hauptprotagonisten und Titelgeber, der Schicksalsprinz (Maik 

Jankowski) und das Schnabeltier (Mathis Gronau), seien hierbei zwei Seiten einer Münze: „Das klingt jetzt alles sehr esoterisch, aber wenn man das kosmisch übergreifend denkt, sind sie eine Person. Sie sind die Inkarnation einer Persönlichkeit in der jeweiligen Welt“, so der Student der Theaterwissenschaft und der Philosophie. Sie seien das Bindeglied zwischen den beiden scheinbar unterschiedlich wirkenden Welten. Anders als das Märchenthema suggeriert, sind nur wenige Charaktere in ein Schwarz-Weiß-Muster pressbar, beispielsweise der weise Schildkröterich (Mark Jankowski), welcher zwischen Gut und Böse eigentlich nur das Staatswohl im Auge hat.

Langer Anlauf

Inszenatorisch dargestellt werden die beiden Welten mit Spiel auf der Bühne (Märchenwelt) und Filmsequenzen (postapokalyptische Welt). Der Film sei „eine krasse Hauruck-Aktion“ gewesen, da das gesamte Material an einem einzigen Wochenende gedreht wurde. Der Grund: „Einer unserer Darsteller wäre längere Zeit nicht verfügbar gewesen.“ 

Ursprünglich war das Stück als eine Art Fanfiction gedacht gewesen, doch der in der ersten Version zitierte Musiker untersagte die Aufführung. Für Großer „sehr enttäuschend, gerade weil das ein Musiker ist, den ich privat sehr gerne höre“. Aufgrund des Zuspruches der Gruppe änderte er die entsprechenden Abschnitte: „Es gibt nur eine einzige Szene, die seit der allerersten Version fast identisch ist. Der Rest wurde grundlegend verändert.“

:Andrea Lorenz

Zeit:Punkt

14. und 15. Juli, 20 Uhr. Thealozzi, Bochum. Eintritt 8 Euro, erm. 5 Euro. RUB-Studis frei. Reservierungen unter eben-bildner@web.de.

 

Beeilt Euch, die Plätze sind begrenzt.

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