Mit Trump als amerikanischen Präsidenten haben die Punk-Veteranen der Chicagoer Band Rise Against vermeintlich genug Material, um in ihrer eigentlich lyrisch-brillanten Manier, garniert mit den Humbuckern ihrer Gibson-Klampfen die Verfehlungen von Gesellschaft und Politik anzuprangern. 

Vor diesem Hintergrund mutet der neunte Longplayer „Wolves“ allerdings geradezu zahm an: Anstelle des eigentlich aggressiven Grundtenors in Moll, der einst zum Protestieren und Fäuste heben eingeladen hat, kommen die Peta2-Unterstützer, verglichen mit Glanzstücken wie „Prayer of the Refugee“ oder „Blood to Bleed“, gerade zu langsam, und ja, wenig innovativ daher. Der stellenweise zurückgenommene Sound lässt Krawallgitarre und wunderbare Soli vermissen. Long live Punk? Auch Punk scheint alt zu werden. Zwar spricht Sänger und Texter Tim McIlrath wieder mit scharfer  –und metaphorischer – Zunge Proteste, die zu erwartende Rebellion an. Doch genau das trifft den Kern: Rise Against sind vorhersehbar geworden.  

       :lor

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