Studie. An der Uni Duisburg-Essen startet ein neues Projekt, das über zwei Jahre die Islamfeindlichkeit von Jugendlichen untersucht.
MuslimInnen sind in vielen Bereichen des sozialen Lebens benachteiligt oder haben es mindestens schwerer als andere Religionsgruppen. Wie verbreitet die Feindlichkeit gegenüber Islamgläubigen ist, wird jetzt eine Studie der Universität Duisburg-Essen untersuchen. Unter der Leitung von Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor wird gemeinsam mit Ungleichheitsforscherin Prof. Nicolle Pfaff (Uni DuE) und Prof. Andreas Zick (Universität Bielefeld) in den kommenden zwei Jahren erarbeitet, wie Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren zum Islam stehen. „Die Studie ist die erste ihrer Art. Es gibt keine andere, die sich damit beschäftigt hat“, so Lamya Kaddor zum Projekt. „Wir wollen herausfinden, wie Islamfeindlichkeit entsteht und wie man mit ihr umgehen kann, wenn man ihr begegnet.“
Drei Phasen des Projekts
Das Forschungsprojekt lässt sich in drei unterschiedliche Phasen einteilen. Neben der ersten Phase, einer qualitativen Befragung der Jugendlichen zu ihrer Einstellung, die in Form von Einzelinterviews gemacht wird, strebt der zweite Teil quantitative Erhebungen an. Dafür werden die jungen Erwachsenen mit Fragebögen um eine Einschätzung gebeten.
Im Anschluss an die ersten beiden Phasen erfolgt die Auswertung der Ergebnisse. „Am Ende der Studie wollen wir Bildungsmaterialien erarbeiten und Handlungsempfehlungen zusammenstellen, um unter anderem Schulen Möglichkeiten an die Hand zu geben, mit Islamfeindlichkeit umzugehen“, so Kaddor, die selber 13 Jahre als Islamlehrerin gearbeitet hat, über die dritte Phase der Studie. Dabei will sie sowohl erarbeiten, „was Islamfeindlichkeit ausmacht“, als auch, „wie man präventiv handeln kann“. Das ganze Projekt wird nach 3 Jahren vollständig abgeschlossen sein. „Es werden aber im gesamten Zeitraum auch Zwischenergebnisse veröffentlicht“, so die Leiterin der Studie.
Die private Stiftung Mercator, die sich für Belange zu den Themen Europa, Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung einsetzt, ist an der Forschung mit 272.000 Euro beteiligt.
:Kendra Smielowski
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