Wohnungsbau. Unter dem Hashtag #SquatBo luden die UnterstützerInnen der Hernerstraße 131 zur offenen Podiumsdiskussion mit dem Thema „Leerstände und Perspektiven“ ein. Neben Szeneinternen besuchten viele Neugierige aus der Nachbarschaft die Veranstaltung.
Als Diskutanten wurden Vertreter von Recht auf Stadt Ruhr, Refugee Strike Bochum, Stadt für Alle, bodo e.V. , dem Mieterverein Bochum, Prof. Dr. Schiffer-Nassiere von der evangelischen Hochschule Bochum und der Jurist Erich Eisel vorgestellt. Die Stadt war eingeladen, hat sich aber – nach Aussagen der VeranstalterInnen – weder dazu geäußert noch eineN VertreterIn geschickt.
Sympathie seitens der GästInnen
In der Diskussion wurde besonders die Rolle der Stadt bei der Leerstandsproblematik und ihre Wohnpolitik kritisiert. „Eigentlich sollte so eine Besetzung überflüssig sein – es wäre die Aufgabe der Stadt, Leerstände zu verhindern,“ so der Vertreter des Mietervereins Bochums. Das Missverhältnis von über 7.000 Leerständen auf der einen Seite und Geflüchteten, die immer noch zur Hälfte in Notunterkünften untergebracht sind, auf der anderen Seite wurde stark kritisiert. Es sei ein rassistisch-kapitalistisches System, das Geflüchtete gegen sozial Schwache ausspielt. „Wir müssen gemeinsam auf die Straße, wenn wir etwas ändern wollen!“ forderte der Vertreter von Refugee Strike. Eine mögliche Räumung, besonders nach der für Ende Juni angesetzten Zwangsversteigerung der Immobilie, war Thema. Der Jurist Eisel sprach sich optimistisch aus: „Es gibt auch andere rechtliche Füße, auf die man so eine Sache stellen kann,
ohne dass man eine Räumung fürchten muss.“ Viele GästInnen äußerten Sympathie mit den BesetzerInnen. Es sei „ein frecher kleiner Anfang,“ so Dr. Schiffer-Nassiere.
:Frederik Herdering
0 comments