Bild: Katrin Braungardt klärt auf: Ab dem 1. März 2018 kann man 15 Prozent eines Werkes öffentlich zugänglich machen. , AStA-Referat für Politische Bildung organisiert Aufklärungsveranstaltung zu VG Wort und Co. Foto: lor

Wissenschaft. Was kommt nach VG Wort? Was ist ein Plagiat? Vergangenen Mittwoch klärte das Referat für Politische Bildung auf.

Bei „Urheberrecht, VG Wort und Plagiate“ sprachen Katrin Braungardt (Stabsstelle e-Learning an der RUB) und Martin Heidingsfelder (vom Projekt „VroniPlag“, das wissenschaftliche Texte auf Plagiate untersucht) über verschiedene Facetten des deutschen Urheberrechts, besonders im Hinblick auf Plagiate und VG Wort. Initiiert wurde die Veranstaltung vom Referat für Politische Bildung des AStA der RUB.  

Im ersten Vortrag des Abends stellte Braungardt die aktuelle Lage zur Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) vor. Nachdem sich zwischen der VG Wort und der Kultusministerkonferenz (KMK) bis zum 30. September 2017 auf eine Frist geeinigt wurde, wird nun ein Kompromiss zur Lösung des Problems der Zahlungsmodalitäten erarbeitet (vgl. :bsz 1111 und 1119). Einen Lichtblick gebe es bereits: Ab dem 1. März 2018 soll mit §60 UrgH im Sinne des aktuellen Koalitionsvertrages eine Bildungs- und Wissenschaftsschranke eingeführt werden. Dieser soll transparenter sein als §52a und klare Rechte und Pflichten der NutzerInnen bei der Teilveröffentlichung wissenschaftlicher Werke formulieren. Zusätzlich wird festgelegt, dass Pauschalabrechnungen völlig ausreichen. Demnach keine Einzelabrechnungen, wie sie VG Wort gefordert hat.

Plagiate – was tun?

Über den Umgang mit Plagiaten sprach Martin Heidingsfelder. Es gebe verschiedene Sorten, von Komplett- bis hin zu Übersetzungsplagiaten. Laut Heidingsfelder würde in den meisten wissenschaftlichen Arbeiten zumindest unwissentlich plagiiert. Gegen die bewussten PlagiiererInnen werde allerdings vonseiten der Universitäten und der Politik zu wenig getan. Besonders erstere seien viel mehr in der Pflicht, Plagiarismus aktiver zu bekämpfen. Frei nach dem nicht unumstrittenen Philosophen Peter Sloterdijk solle man an den Hochschulen die eingereichten Arbeiten „bissiger lesen.“

Initiatorin Zeynep-Fatma Dikman zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Abend. Einziger Wermutstropfen: Trotz massiver Bewerbung auch unter den Erstis war die BesucherInnenzahl geringer als veranschlagt. 

 :Andrea Lorenz

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