Erlebnisbericht. Das LOCKED in Bochum sperrt TeilnehmerInnen im Stundentakt weg und ermöglicht es ihnen, sich kraft ihrer kognitiven Kompetenzen zu befreien. Die Redaktion stellt sich für Euch dem riskanten Selbstversuch und landet hinter Gittern.
Wir werden abgeführt. In Dunkelheit. Für unsere Gräuel zur Rechenschaft gezogen. Aber nicht vom Gesetz. Nur den Atem der anderen Gefangenen im Nacken. Dann: Stille. Auf einmal geht Musik an und wir entledigen uns der Säcke, die uns das Licht rauben. Ein schneller Rundumblick und es ist klar – wir sind eingesperrt, zu zweit und eine Zelle weiter zu dritt auf je knapp zwei Quadratmetern. Gitter trennen uns voneinander. Die Kommunikation ist zwar möglich, aber die EntführerInnen kommen gleich wieder. Uns bleibt nicht viel Zeit, uns zu befreien. Die Uhr läuft gegen uns. Zellenübergreifende Teamarbeit ist gefragt. Nach knapp 15 Minuten haben wir es geschafft, das erste Hindernis zu nehmen. Ab hier geht es zunächst rasant weiter, und uns erschließt sich allmählich das Ausmaß der Räumlichkeiten, die womöglich unsere letzte Ruhestätte darstellen.
Zwischen Blut und Zeitdruck
Uns wird erbarmungslos vor Augen gehalten, was uns droht, wenn wir innerhalb der nächsten 40 Minuten nicht unser Bestes geben. In dem heruntergekommenen Trakt werden wir in schneller Abfolge mit unverhältnismäßig großen Mengen Blut und dem steten Anblick einer Todesmaschine konfrontiert und bekommen zudem eine Aufzählung derer zu sehen, die vor uns hier waren und dem Tod nicht von der Schippe springen konnten. Letzten Endes schaffen wir es, zu entkommen, die Verantwortlichen kommen nur Augenblicke zu spät zurück und ermöglichen uns so die Flucht.
Das Fazit
Nervenkitzel pur. In der Bochumer Innenstadt, wer hätte das gedacht. Das Team von LOCKED um Viktor Huhn (Bild), Stephan Langhoff und Yasin Karapinar etablierte Mitte 2015 das erste Live-Escape-Game in Bochum und arbeitet seitdem stets daran, abwechslungsreiche und atmosphärisch vollkommen unterschiedliche Situationen zu entwerfen. Die neueste Erfahrung nennt sich „High Voltage“ und steckt TeilnehmerInnen in die Rolle der Bösen – Ihr werdet zu MenschenhändlerInnen, die von ihren Taten eingeholt werden.
Kurz vor dem Erlebnis erhaltet Ihr einleitende Worte von Spielleiter Viktor Huhn, der dann abschließend noch einmal klarstellt: „Für Euch gilt es, innerhalb einer Stunde da raus zu kommen!“ Und keine Sorge, wenn Ihr während des Rätselns ins Stocken geratet, erfolgen regelmäßig proaktive Hilfestellungen.
Eine Übersicht über Escape-Games bundesweit inklusive der Möglichkeit, Erlebnisberichte zu lesen sowie zu verfassen findet Ihr unter https://www.escape-game.org/.
:Tobias Möller
Gewinnspiel
Angefixt? Wenn Ihr auch in den Genuss eines eher unkonventionellen Erlebnisses kommen möchtet, schickt uns eine Mail mit dem Betreff „Freiwillig eingesperrt“ an redaktion@bszonline.de und gewinnt einen von 15 Gutscheinen für das LOCKED Bochum. Einsendeschluss ist der 30. April.
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