Finanzierung. Eine Studie von „Uniplaces“ zu den Themen Studium und Geld zeigt, dass bundesweit die Hälfte der Studis unter dem Existenzminimum von 735 Euro im Monat leben.
Das Onlineportal für Studierendenunterkünfte hat festgestellt, dass ein Studium ohne finanzielle Unterstützung, sei es vonseiten der Eltern, dem Staat oder durch Nebenjobs, in Deutschland nicht möglich ist. So werden 64 Prozent der im Januar 2017 befragten 1.040 Studierenden von ihren Familien unterstützt. Beinahe zwei Drittel sind auf einen Nebenjob angewiesen, jedeR Vierte ist Bafög-EmpfängerIn. Ein weiteres Viertel lebt zudem von Erspartem. StudentInnen in Nordrhein-Westfalen befinden sich im bundesdeutschen Vergleich im Durchschnitt. Die Zahl derer, die von Nebenjobs leben, übersteigt den Deutschland-Wert nur minimal (65 Prozent). Hier ist es allerdings üblicher, von Nebenjobs zu leben als von der Unterstützung aus der Familie.
Sparen kaum möglich
Auffallend ist, dass über die Hälfte der Befragten von weniger als 735 Euro im Monat leben, was gleichzeitig dem Maximalförderungssatz des Bafögamtes entspricht. Ein Viertel hat 400 Euro und weniger zur Verfügung. NRW liegt im Bundesvergleich im unteren Drittel. Beinahe 60 Prozent leben hier unter dem Mindesteinkommen. Zum Vergleich: Im Saarland ist es nur ein Drittel. Laut Pressemitteilung gibt es für Studis daher „kaum Möglichkeiten, um Rücklagen zu bilden.“ So blieben den meisten StudienteilnehmerInnen am Ende des Monats zwischen 50 und 200 Euro übrig. Beinahe ein Fünftel habe weniger als 50 Euro zur Verfügung. Auch in NRW haben nur 13 Prozent der Befragten mehr als 300 Euro zur Verfügung. Besonders interessant: Die Diskrepanz zwischen denen, die weniger als 50 Euro im Monat über haben und denen, die über 300 Euro zur Verfügung haben, ist nirgenwo so groß wie in Hamburg. Nirgendwo sonst ist demnach die Schere zwischen Arm und Reich größer.
:Andrea Lorenz
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