Bild: Ein Zeichen gegen rassistische Hetze: Der neue AStA der Uni Duisburg-Essen beteiligte sich auch an den Protesten gegen den AfD-Parteitag in Oberhausen. , Regierungswechsel nach vier Jahren Foto: AStA der Uni Duisburg-Essen

Am 20. Januar wählte das Studierendenparlament der Universität Duisburg-Essen einen neuen AStA: Damit löst eine Koalition aus Internationaler Liste (IL), den fachschaftsnahen Antihelden (L.a.m.a.), den Unabhängigen Demokraten (UD), der FDP-nahen Liberalen Hochschulgruppe (LHG) sowie dem RCDS die bisherige Koalition aus Grüner Hochschulgruppe (GHG), Linker Liste (LiLi) und den SPD-nahen Jusos ab. Die linke Studierendenvertretung war insgesamt vier Jahre im Amt. „Wir waren ein AStA, der emanzipatorische Politik betrieben hat“, heißt es auf der Homepage. „Wir hoffen, dass all das, was wir erreicht haben und was wir noch erreichen wollten, vom neugewählten AStA weiterhin verfolgt wird.“  

Die Internationale Liste (IL) hatte sich erst im letzten Herbst gegründet. Das erklärte Ziel: Bisher vernachlässigte migrantische Studierende sollen stärker vertreten werden. Dazu gehören die Schaffung von interkulturellem Austausch zwischen den KommilitonInnen, aber auch ein Gebetsraum für gläubige Studierende. Denn das sei einer der Kritikpunkte an dem Vorgänger-AStA: Die Schließung der Gebetsräume durch das Rektorat sei einfach hingenommen worden. Seither beten gläubige Studierende in der Bibliothek oder an anderen Orten des Campus. Entsprechende Räumlichkeiten dafür fehlen schlichtweg. So erklärt die neue AStA-Vorsitzende Nadine Bendahou, die auch Landessprecherin der linksjugend NRW ist: „Viele Studierende kommen auf uns zu und sagen, wir wollen Räume zum Beten und dafür nicht in die DiTiB-Moschee.“ Genauso soll aber auch ein Raum der Stille geschaffen werden, in den sich alle Studierenden zurückziehen können.

Weitere wichtige Ziele des Koalitionsvertrags des neuen AStA seien, die Digitalisierung des Campus voranzutreiben und mehr Transparenz zu schaffen.

Kritik an Koalition mit RCDS

Neben der IL gibt es einen weiteren Gewinner der neuen Koalition: Der RCDS wird mit drei Listenmitgliedern vier Posten besetzen. Doch genau das ist einer der Kritikpunkte: So sprachen die ruhrbarone in einem Beitrag prompt von einem „Querfront-AStA“. Für Nadine Bendahou unhaltbare Vorwürfe: „Das ist eine Unverschämtheit. Den AStA kann man als vieles bezeichnen, aber nicht als neurechts oder als Querfront.“ So arbeite der RCDS auch im Bündnis gegen Rassismus mit, der neue AStA beteiligte sich unter anderem an den Protesten gegen den AfD-Parteitag am vergangenen Sonntag in Oberhausen. Gleichwohl sei es der Landessprecherin des NRW-Jugendverbandes der Linken aus ihrer politischen Gesinnung heraus schwer gefallen, mit konservativen Kräften zusammenzuarbeiten. „Die Koalitionsgespräche haben aber ergeben, dass wir mit ihnen konstruktiv für die Studis zusammenarbeiten können“, erklärt die 21-Jährige.

:Benjamin Trilling

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