Bild: „Free Science!“ mit Podiumsdiskussion Foto: fah

SprecherInnen aus verschiedenen Fachrichtungen traten in einen offenen Dialog mit dem Publikum. Nach kurzer Vorstellung durch alle Beteiligten gab es zwei Keynote-Vorträge zur Anreicherung der nachfolgenden Podiumsdiskussion. Im Anschluss an die Diskussion wurden die GewinnerInnen eines Kreativwettbewerbes ausgezeichnet.

„Handle so, dass …

… die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“ – Hans Jonas. Im ersten Vortrag vom Paläontologen und Geobiologen Prof. Dr. Reinhold Leinfelder ging es um das anthropozäne, übersetzt „das vom Menschen gemachte“, Zeitalter. Er richtete sich gegen die polemische Formulierung, dass die Menschheit die Krankheit des Planeten sei, und verwies auf die Verantwortung der Wissenschaft. Diese sei zentral, um die Zukunft als Möglichkeitsraum zu begreifen und zu gestalten.  Wissenschaft 4.0 bedeutet für ihn, die dringenden Fragen der Gesellschaft nicht länger mit einem „Das habe ich gelernt“, sondern mit einem „ich habe eine Lösung“ zu beantworten.

„Top Scientist = Top fundraiser“?

Den zweiten Vortrag hielt der Wissenschaftsphilosoph Prof. Hans Radder. Er übte Kritik an der zunehmenden Hierarchisierung, Bürokratisierung und Einflussnahme der freien Wirtschaft auf die Forschung. Besonders kritisierte er die problematische Rolle von PR-Formeln wie der Obenstehenden und dem so genannten „Journal Impact Factor“, einer errechneten Zahl, die den Einfluss einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift wiedergibt.  Die Forschung würde dadurch den wirtschaftlichen Interessen hintenangestellt. 

An der abschließenden Podiumsdiskussion nahmen unter anderem Dr. Thomas Grünewald, Dr. Beate Konze-Thomas, Dr. Peter Nussbaumer und Prof. Eckhard Weidner teil. Themen waren der gesellschaftliche Nutzen von Wissenschaft, die Frage, woher die zunehmende Kommerzialisierung käme und Kritik am Peer-Review-System.

:Frederik Herdering

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