Für die kommende StuPa-Wahl haben sich zehn Listen zur Wahl gestellt. Darunter mal wieder eine Satire-Partei: Die Trumpycats. In nunmehr 50 Jahren gab es genügend Listen, vom Schwarzen Ritter bis zur Liste B.I.E.R, die das bestehende „Establishment“ mit Ironie und Sarkasmus bekämpfen wollten. Auf der größeren politischen Bühne gibt’s ja auch den großen Bruder in Form von Die Partei. Doch ist in Zeiten von Rechtsruck, Terrorismus und Kriegstreiberei eine solche Herangehensweise noch sinnvoll, wenn nicht sogar unangebracht?
2016 scheint ein Jahr gewesen zu sein, das noch lange in den Köpfen der Menschen feststecken wird. Neben hauptsächlich negativen Schlagzeilen war es vor allem der Vorwurf, dass die deutsche Politik mitsamt ihren PolitikerInnen total versagt habe. Darauf herumzureiten und konstruktive Kritik anzubringen, ist eine Sache, doch einfach nur wie ein Troll darüber Späße zu machen, hilft niemandem weiter.
Why so serious?
Mehr ernsthafte konstruktive Maßnahmen wären beispielsweise ein Anfang. Es stimmt: Es lacht sich besser mit den Händen, die man um den wohlgefüllten Bauch hat. Aber dennoch sind die Probleme so groß, dass nur ein Miteinander anstatt ein Gegeneinander die Lösung darstellt. Zwar haben Satire-Parteien offensichtlich ihre Daseinsberechtigung, doch sollte die wichtigste Waffe, der Sarkasmus, nicht auf Streuschuss geschaltet sein. Es mag vernünftig sein. Als Opposition, auch lächerliche Ansichten zu haben, doch sollte das in unseren unsicheren Zeiten auf ein Mindestmaß reduziert werden. Schließlich wollen wir von den Problemen weg zu Lösungen, die auch nachhaltig sind. Und wir brauchen dementsprechend auch nachhaltige Politiker.
Ebenso in der Hochschulpolitik. Schließlich stehen wichtige Aufgaben in der Hochschulpolitik an: Eine Lösung in Sachen VG Wort finden, Freiräume für studentische Anliegen erkämpfen oder die mangelhafte Mobilität verbessern. Zudem muss dem aktuellen Rechtsruck begegnet werden. Oder besser einen Spaß draus machen? Kann man machen. Heißt aber auch, die aktuellen Verhältnisse zu akzeptieren.
:Eugen Libkin
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