Sich in den eigenen vier Wänden sicher fühlen – bislang war das auch in den Wohnheimen des Akafö kein Problem. Im Studidorf an der Laerholzstraße ist dies in letzter Zeit aber keine Selbstverständlichkeit mehr. Seit sich die Berichte von mysteriösen Gestalten mehren, die durch die Fenster im Erdgeschoss schauen und sich verdächtig auf dem Gelände bewegen, sind die BewohnerInnen verunsichert. Das Studierendenwerk ergreift nun Maßnahmen – und appelliert an die Opfer.
Er steht unweit der bodentiefen Fenster im Erdgeschoss und schaut herein. Auch Beobachtungen, in denen jemand mit einer Handykamera in die Wohnung filmt, wurden gemeldet. Ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt und welchen Zweck diese verfolgen, ist unklar. In den Wohnheimen an der Laerholzstraße leidet indes das Sicherheitsgefühl. „Wir wollen, dass unsere Bewohner sich wohl fühlen“, erklärt Peter van Dyk, Pressesprecher des Studierendenwerkes. Die Häuser seien auf eine offene Wohnatmosphäre ausgelegt und dies werde von den BewohnerInnen auch geschätzt. „Spanner“ seien aber kein adäquater Preis für diesen Stil.
Sechs Wochen sammelte das Akafö die Beschwerden der BewohnerInnen, bevor sie der Bochumer Polizei überreicht wurden. Diese sei „überrascht über die Ballung“ gewesen. Denn offenbar informieren nur die wenigsten nach einem Zwischenfall die Behörden. „Dabei ist es das Wichtigste, die Polizei zu rufen. Immer 110 wählen!“
Kriminalprävention
Weniger als Sichtschutz sei der Zaun gedacht, erklärt van Dyk. Er hätte aber drei andere wichtige Funktionen. Zunächst seien die Zugangs- und Fluchtwege eingeschränkt: „Ein Täter kann das Gelände nur noch über die drei beleuchteten Zugangswege verlassen.“ Außerdem habe die Zugangseinschränkung einen einfachen psychologischen Effekt: Sobald die Tat mit größeren Schwierigkeiten verbunden ist, sinke die Bereitschaft zur Vollendung, Täter gäben schneller auf. Und letztlich könne der Zaun auch juristisch weiterhelfen
Schilder im Sinne der Sicherheit
„Man kann ein Schild dran hängen“ und so eine Grundlage für Maßnahmen wie Hausverbote schaffen. Das Studidorf sei aber auch für viele BewohnerInnen des Stadtteils ein wichtiger Durchgangsweg. „Das soll auch so bleiben. Wir wollen die Wohnheime nicht zu Festungen umbauen.“ Im Laufe der Woche soll der Zaun fertig werden. Die Entwicklung bleibt abzuwarten. Schon seit längerem schützt ein ähnlicher Bau das Wohnheim Am Grimberg. „Hier hatten wir ein Einbruchproblem. Das haben wir so gut in den Griff bekommen“, sagt van Dyk.
Als wichtigste Maßnahme nennt der Akafö-Sprecher wiederholt das Verständigen der Polizei und „Nicht selber eingreifen! Bringen Sie sich nicht in Gefahr!“ Das Einprägen von Informationen sei sehr wichtig, um den Täter später treffend beschreiben zu können.
Mit Hochdruck arbeitet Peter van Dyk mit seinen Kollegen an der Aufklärung und Information. Das Studierendenwerk tue alles dafür, dass „der Spuk bald vorbei“ ist. „Unsere Studierenden müssen sich zu Hause fühlen!“
Gastautorin :Katrin Skaznik
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