Bild: Ein wildes Blaulicht erscheint: Fühlen wir uns sicher oder doch eher verunsichert? , Angebliche Prävention fördert Angst Foto: gemeinfrei

Der bärtige Islamist mit Turban und Pluderhose, welcher seiner westlichen Geisel das Messer an die Kehle hält, steht symbolisch für unser Terrorverständnis. Fremde, welche die „westliche“ Kultur ablehnen und sie sogar zu Fall bringen und durch ihre eigene ersetzen wollen. Ein Angriff von außen auf Menschen und Werte – davor haben die BürgerInnen Angst. Doch es gibt auch eine Form des Terrors, die hausgemacht ist, da sie unmittelbar aus der Gesellschaft heraus entspringt: Panikmache und Alarmismus.

Diese Form des Terrors hat nicht das Ziel, die Gesellschaft umzuwälzen und Zerstörung über das Land zu bringen. Im Gegenteil: Panikmache und Alarmismus haben das Ziel, den Status quo zu erhalten. Sie tarnen sich dabei häufig als konservative Kulturbewahrung. Dabei haben sie aber denselben Effekt wie der Terror, der von außen kommt. Gerade dadurch, dass sie den Wunsch nach einem idyllischen Sicherheitszustand instrumentalisieren, greifen sie das freiheitliche und pluralistische Fundament der Gesellschaft an.

Die CSU und ihr Deutschlandbild

Ein Beispiel hierfür ist der Satz aus einer aktuellen Beschlussvorlage der CSU: „Deutschland muss Deutschland bleiben“. Ein Satz, dem man vielleicht unbesehen zustimmen könnte. Schwer vorstellbar, dass Deutschland in Germanien, Nordseealpien oder Großdeutschistan umbenannt wird. Der Teufel steckt jedoch wie immer im Kontext: Die CSU äußert diesen Satz im Zusammenhang mit der Debatte um Geflüchtete. Sie suggeriert damit, dass eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Neuankommenden in der Lage sei, den deutschen Wesenskern zu gefährden. Dagegen müsse die Partei folglich vorgehen.

Man kann diesen Satz nur so verstehen, dass er das Ziel hat, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Der Untergang des Deutschlands, wie wir es kennen, steht bevor. Rettet unser Vaterland. Panikmache und Alarmismus sowie Angst und Schrecken sind Formen von Terror, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedrohen und daher auch im gleichen Maße bekämpft werden müssen.

Gastautor :Jan Freytag 

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