Ein Student wird umzingelt, brüllt und wimmert. Doch was hier passiert, ist keine ernste Abwehrhandlung, sondern eine Übung. Zum dritten Mal durfte die RUB polnische Studis begrüßen, um sich kulturell auszutauschen und mit Impro-Theater auf der Studiobühne des Musischen Zentrums das deutsche Publikum zu bespaßen.
Acht RUB-Studis zusammen mit neun polnischen Studierenden in Bochum. Was treiben sie, abgesehen von Proben?
„Wir haben viele Spiele gemacht, um die jeweils andere Kultur kennenzulernen“, sagt der 23-jährige RUB-Sportstudent Pascalé. Ein Spiel bestand darin, in kleineren Gruppen zu festgelegten Themen zu debattieren. Wie sieht es im eigenen Land aus, was isst man oder wie werden Hochzeiten gefeiert? „Der Kulturaustausch bei diesem Spiel hat länger gedauert, als ich dachte. Die Studis haben sehr viel über das andere Land gelernt, das war schön anzuschauen“, so Karolina Kubiak vom Kulturbüro Boskop, welches das Projekt organisiert.
Motivation: Deutschland kennenlernen
Zuza, 21, studiert in Polen Informatik und spielt seit fünf Jahren Impro: „Solch ein Projekt verbindet meine Leidenschaft zum Theater und das Kennenlernen von Deutschland. Ich möchte hier irgendwann arbeiten und so hatte ich die Möglichkeit, ein bisschen die deutsche Kultur zu erleben.“
Der künstlerische Leiter und Pädagoge Marcel Schäfer kümmert sich auch dieses Jahr um die Theatergruppe. Er hat schon Schultheatergruppen auf europäischen Festivals geleitet und spielt selbst im Impro-Ensemble HaiLight. „Es hat letztes Jahr so viel Spaß gemacht die Gruppe zu begleiten“, so Schäfer: „Ich konnte ihnen etwas beibringen und sie wollten lernen. Die Teilnehmer kommen zusammen, um Kunst zu schaffen. Das ist so wertvoll.“
Wie funktionieren Impro-Proben?
Nun bleibt die Frage, wie eine Probe gestaltet wird. Zumal nicht jedeR TeilnehmerIn sowohl Polnisch, als auch Deutsch sprechen kann. Und wie kann man Impro, also Improvisation, proben?
Ganz so abwegig ist das nicht. Die Treffen finden auf Englisch statt, dabei sollen kleine Spiele den Studis eine Übung sein. Bei dem Spiel „Zombie“ zum Beispiel wird eine Person ausgewählt, die sich eine Horde auf spontane Art und Weise fernhalten muss – ob wimmern oder anbrüllen, alles ist erlaubt, um die übrigen TeilnehmerInnen auf Distanz zu bringen.
:Katharina Cygan
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