Die Bühnen sind aufgebaut, die Getränke kaltgestellt – heute geht das RUB-Sommerfest in die 42. Runde. Trotz aller Vorfreude monieren viele Studierende Missstände in der Organisation und Ausführung. Von Makeln und bösen Erinnerungen.
Für einige Aufregung sorgte bereits im Vorfeld eine interne Ankündigung. VertreterInnen von Fachschaften, die sich mit einem Stand auf dem Campus präsentieren und dort Getränke oder Speisen anbieten wollen, sollten sich einer Hygieneschulung des Veterinäramtes unterziehen. Genervte Reaktionen und sogar der ein oder andere Verzicht auf die Standanmeldung waren die Folge. Nun stellt sich die Anforderung als Missverständnis heraus. Eine kurze mündliche Belehrung beim AStA reichte aus, das Amt ist zufrieden. Händewaschen will gelernt sein.
Weiter geht es mit der Empörung beim Thema Glasflaschenverbot. Bei der letzten RUBissimo-Auflage vor zwei Jahren wurden die BesucherInnen beim Betreten des Festgeländes von großen Containern empfangen. Flaschen bleiben draußen. Als Sicherheitsmaßnahme wird das Verbot erklärt. Als gängige Einschränkung kennen wir es von den meisten Großveranstaltungen. Einen Kommerzgedanken vermuten viele BesucherInnen. Einigkeit wird es in diesem Punkt wohl nicht geben.
Tanzen statt laufen
Wirklich Grund zu meckern haben in diesem Jahr allerdings ambitionierte SportlerInnen aus dem Ruhrgebiet. Wer hoffte, auf schräge Tanzmoves verzichten und sich körperlich stattdessen beim traditionellen Uni-Run auspowern zu können, wird enttäuscht. Zahlreiche Baustellen gehören zum mittlerweile gewohnten Erscheinungsbild der Ruhr-Uni und machten die Planung des Laufes schwierig. Die RUB wächst und entwickelt sich weiter, mit den Einschränkungen müssen wir und nun auch die RUBissimo-BesucherInnen leben. Daneben soll es aber auch personelle und organisatorische Probleme gegeben haben. Nächstes Jahr dürfen die Laufschuhe aber wieder geschnürt werden.
Verschlossene Türen für Fachschaften
Auch in diesem Jahr muss der/ die feierwütige RuhrpottlerIn nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung, gegen 1 Uhr, in der Bochumer Innenstadt weiter feiern. Zwar ist der Campus ein öffentliches Gelände – die Gebäude, insbesondere Fachschaftsräume, bleiben aber weiterhin nächtliche Tabuzone. „Es gibt eine Baugenehmigung, an deren Auflagen wir uns halten müssen“, erklärt Mihran Müller-Bickert vom Dezernat 5 für Gebäudemanagement.
Vorfälle aus der Vergangenheit, bei denen FSR-Mitglieder aus Räumen verwiesen wurden, seien bedauerlich, aber auch rückblickend die richtige Maßnahme gewesen. „Wenn Auflagen nicht eingehalten werden und es zu Unfällen kommt, hat das Konsequenzen für Veranstalter und Uni“. Die behördliche Genehmigung sehe einen festen Endzeitpunkt vor, danach ist Schluss. „Die Gebäude müssen aus Sicherheitsgründen danach verschlossen sein. Ein entsprechendes Hausrecht der Fachschaften gibt es nicht.“
Man werde sich bei vergleichbaren Vorfällen um vernünftige Gespräche bemühen. Verhalten sich die Betroffenen aber irrational, werde als Ultima Ratio aber auch die Polizei hinzugezogen. „Das ist auch nicht in unserem Interesse“, betont Müller-Bickert.
:Katrin Skaznik
0 comments