Der Protest von Geflüchteten, die ungefähr zwei Wochen vor dem Bochumer Rathaus die Einreichung ihrer Asylanträge einforderten, endete am vergangenen Mittwoch zu Ende. Seit Ende März campierten circa 50 Asylbewerber stellvertretend für Weitere vor dem Sitz des Bürgermeisters Thomas Eiskirch. Ziel war es, nach Monaten des Wartens, Gehör bei den zuständigen Stellen zu erhalten. Nach Gesprächen mit Eiskirch und Zugeständnissen der Stadt sowie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), verließen die Geflüchteten nun den Rathausplatz.
Schon in der Presseerklärung der Stadt Bochum vom 1. April hieß es, dass das erste Treffen mit dem BAMF schnelle Ergebnisse erbracht hätte. So seien Sofortmaßnahmen noch für den April beschlossen worden, worunter die Entgegennahme der Asylanträge von rund 200 Geflüchteten, die am längsten darauf warten, fielen. Ergänzend wurde zugesichert, in Bochum eine BAMF-Außenstelle einzurichten, um Verfahren zu beschleunigen sowie Sprach- und Integrationskurse schneller zur Verfügung zu stellen.
Manch ein Protestierender hätte dies wohl als Aprilscherz wahrgenommen, wenn nicht am 7. April erste Maßnahmen umgesetzt worden wären. So konnten die ersten Geflüchteten ihre Anträge im BAMF Dortmund einreichen, womit ihr Asylverfahren eingeleitet wird.
Vorerst kein Grund mehr zu protestieren
Insofern beendeten die Geflüchteten ihr Camp vor dem Rathaus, betonen dabei jedoch auf ihrer Facebookseite „Refugee Strike Bochum“, dass der Protest nur pausiert werde: „Wir unterbrechen unser Protestcamp, da die Stadt Bochum in zentralen Punkten Zusagen gemacht hat, die für uns sehr wichtig sind. Erstmals sehen wir die Chance, dass sich unsere Situation tatsächlich verbessern kann, und dass auch für uns menschenwürdige Lebensverhältnisse in Bochum der Normalfall werden können. Dieses Ziel ist allerdings noch längst nicht erreicht, und daher werden wir weiter wachsam sein.“
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