Greenpeace hat 40 Outdoor-Produkte wie Jacken, Schuhe und Rucksäcke getestet und auf die umwelt- und gesundheitsschädigenden per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) untersucht. Vor allem in der Ausrüstung der Outdoor-Marke Mammut habe das Labor der Umweltschutzorganisation hohe Konzentrationen von PFC gefunden, darunter die krebserregende Perfluoroktansäure (PFOA). Greenpeace richtet sich seit 2011 in einer Detox-Kampagne (engl. Entgiftung) gegen den Einsatz gefährlicher Chemikalien in der Textilindustrie. Mammut will dabei aber nicht mitmachen. Das ist eine unmögliche Haltung des Unternehmens.
Bereits 32 globale Modemarken von H&M über Adidas bis hin zu Aldi haben sich verpflichtet, bis 2020 Schadstoffe durch ungefährliche Substanzen zu ersetzen, heißt es auf der Greenpeace-Homepage.
Schon 2015 zeigten sich unter anderem H&M und Adidas als Vorreiter im Kampf gegen die Wasserverschmutzung bei Textilherstellung. Auf Druck der Detox-Kampagne haben diese und 14 weitere Textilkonzerne einige besonders schädliche Chemikalien aus der Produktion verbannt. Funktioniert doch, denn der Verkauf geht schließlich weiter auch ohne höchst giftige Stoffe. Luxusfirmen wie GAP, Versace oder Louis Vuitton hingegen scheren sich nicht um giftfreie Produktionen. Diese haben noch nicht einmal versprochen, ihre teure Haute Couture „sauber“ zu produzieren.
Andere können es doch auch
Mammut sieht es wie diese Luxusmarken nicht ein, die giftigen Chemikalien völlig aus der Produktion zu entfernen.
PFC sind chemische Verbindungen, die in der Natur nicht vorkommen. Doch sind diese Chemikalien kaum bis gar nicht abbaubar und so finden sie sich immer häufiger in Tieren, wie Pinguinen und Eisbären Spuren davon. Wem die Tierwelt gleichgültig ist, solle sich zumindest bewusst werden, dass PFC bei Menschen mittlerweile nachgewiesen wurde. Beispielsweise haben ForscherInnen in Muttermilch Spuren des giftigen Stoffes feststellen können. Schön, direkt den Babys Gift zu essen geben. Läuft.
Ich finde diese Haltung katastrophal, denn Modefirmen wie Zara und H&M zeigen schon, dass es Alternativen gibt. Auch Outdoorfirmen wie Paramo hingegen zeigen sich einsichtig und wollen bis 2020 auf PFC und andere gefährliche Chemikalien völlig verzichten.
Mammut sieht es ein?
Den Einsatz dieser schädlichen Chemikalien solle der Schweizer Hersteller für Bergsportausrüstung immer mehr reduzieren. Zum jetzigen Zeitpunkt könne die Vorgabe laut Hersteller mangels geeigneter Alternativen jedoch nicht auf Anhieb erfüllt werden. Mammut arbeite seit vielen Jahren systematisch an der Reduktion von PFC, sei jedoch bisher nicht mit den alternativen Stoffen zufrieden.
KäuferInnen sollte das bewusst sein. Laut einer Mitarbeiterin einer Mammut-Filiale in NRW sind vielleicht nur vier Prozent der KundInnen tatsächlich BergsteigerInnen, heißt, dass schätzungsweise 96 Prozent in dieser Filiale die Kleidung aus Prestigegründen kaufen. Somit stärken und unterstützen sie die giftige Produktion des Bergsportunternehmens.
:Katharina Cygan
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