17 Geflüchtete traten letzte Woche in Bochum in einen Hungerstreik, um auf ihre inakzeptable Unterbringungssituation aufmerksam zu machen und beschleunigte Asylverfahren zu fordern.
Mittlerweile wurde der Hungerstreik, in den letzten Mittwoch vor allem syrische Flüchtlinge getreten waren, abgebrochen. Die zwei SyrerInnen, die zur Behandlung im Krankenhaus waren, befinden sich wieder in der Bochumer Flüchtlingsunterkunft an der Pestalozzistraße. Dort sind rund 70 Menschen in einer Turnhalle untergebracht. Betroffene beklagen eine unwürdige Situation vor Ort.
„Die Nerven liegen blank. Die Gesamtsituation ist unerträglich“, sagt Amid Rabieh, Kreissprecher der Bochumer Linken. Beklagt werden die mangelnde Privatsphäre, die trostlose Unterbringungssituation und die miserable Informationspolitik, was die Asylverfahren und die zurückgelassenen Familien angeht. „Das macht die Verzweiflung aus“, so Rabieh.
Mehr Geld, bessere Unterkunft, schnellere Asylverfahren, Familie
Für die Betreuung in der Unterkunft zuständig ist der Ifak e. V., der Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe. Er erklärt, dass die Geflüchteten mit dem Hungerstreik insgesamt vier Forderungen Nachdruck verleihen wollten: Neben mehr Taschengeld und dem Wunsch nach einer besseren Unterbringung ging es vor allem um ein beschleunigtes Asylverfahren und den Nachzug von Familienangehörigen.
Für letzteres ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zuständig, für eine Besserstellung der Unterbringung die Stadt Bochum. Entsprechend erklärte Sebastian Hammer von der Ifak: „Wir können an der konkreten Situation nicht viel ändern.“ Nun habe es die Einigung gegeben, gemeinsam einen offenen Brief zu schreiben. Dieser soll in den nächsten Tagen an die Stadt Bochum und das BAMF geschickt werden. Bis Redaktionsschluss waren die bei der Stadt Bochum Verantwortlichen nicht zu erreichen.
:Benjamin Trilling &
:Tobias Möller
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