Bild: Aus der Mülltonne der Geschichte gekrochen: Die FDP versucht, mit rechtspopulistischen Parolen zu punkten., Kommentar: Dezenter Rassismus? Die FDP gibt sich als alberne Möchtegern-AfD Karikatur: kac

(Un)tote Liberale: Die FDP versucht, mit rechtspopulistischen Parolen à la AfD aus der Versenkung zu kommen. Das ist ebenso vergeblich wie jämmerlich.

In der Betriebswirtschaft hat man sich für diese Marketingmaßnahme sogar einen Begriff ausgedacht: Die sogenannte Push- und Pull-Strategie gliedert sich in zwei Schritte. Push:  KonsumentInnen müssen von einer Ware, die ihnen völlig unbekannt ist, überzeugt werden – etwa durch Werbung oder kostenlose Proben. Pull: Das Angebot der Ware soll der Nachfrage der KonsumentInnen entsprechend strategisch ausgerichtet werden – sei es durch den Aufbau eines neuen Images oder eines größeren Bekanntheitsgrades.

Obwohl als marktnahe Partei bekannt, setzt die FDP diese Maßnahme nur stümperhaft um: Nach der Beteiligung an der letzten Merkel-Regierung schien die Partei um den laufenden Herrenwitz Brüderle, Deutschlands Chef-Sack-Krauler Martin Lindner oder den Vorsitzenden „und, ich sage Ihnen eins, Herr Kollege“-Christian Lindner (ja, die niedlichste Wutrede seit Trapattoni sollte man sich auf Youtube nicht entgehen lassen!) in der Bedeutungslosigkeit versunken zu sein. Vor allem den Mittelstand, der sich in der BRD schon seit Jahren vor einem sozialen Abstieg fürchtet, hatte die FDP in ihrer Regierungszeit bitter enttäuscht – die Liberalen flogen nicht nur aus dem Bundestag, sondern aus fast allen Landtagen und verharren unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Die AfD unter Lucke hatte den „Liberalen“ den Rang abgelaufen, monatelang war in den Medien nichts von der Partei der Lobbyisten zu hören.

Marketing-Plan geht nicht auf

Nachdem jedoch der „gemäßigte“ Lucke-Flügel nach dem Parteitag der AfD den Machtkampf gegen die offen fremdenfeindlichen  Pegida-Brandstifter um Frauke Petry verlor, war in den Medien wieder von der FDP die Rede – schließlich war nach Luckes Niederlage eine Machtlücke zu füllen: eine neoliberale Partei des Großkapitals mit dezenten rechtspopulistischen Statements war im Angebot.

Doch der Marketing-Plan geht nicht auf, in der zugespitzten Weltlage  ist der Liberalismus auf dem Recyclinghof der Geschichte gelandet und die FDP inszeniert sich munter als alberner Abklatsch der rassistischen AfD-Trottel – eine Scheißware. Der Absatzmarkt beschränkt sich auf die vier Prozent LobbyistInnen. Gebraucht wird sie also nicht mehr. Der Umtausch scheint aber leider ausgeschlossen. Am besten in den Müll damit!

:Benjamin Trilling

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