Der Konkurrenzkampf unter den Konsumtempeln droht zu eskalieren: Nachdem der Limbecker Platz in Essen mit einem Riesenwerbebanner bei der Eröffnung des Ruhr-Parks für sich warb und damit für Ärger sorgte, wurde die Thier-Galerie Dortmund von der Eröffnungsfeier ausgeladen. Die provozierte daraufhin mit einem Flashmob. Die :bsz spinnt für Euch die exklusiven Infos über den Kaufhaus-Eklat zusammen.
Nun wenden alle Seiten unfaire Methoden an: die Polizei ermittelt wegen einer Weihnachtsmänner-Affäre, auch die Bombendrohung in der Thier-Galerie im Februar wird neu aufgerollt. ExpertInnen sehen währenddessen das Weihnachtsgeschäft gefährdet.
„Die City ist ein heißer Standort für den Einzelhandel“, haben ExpertInnen noch vor Kurzem versichert. Ausgerechnet vor der Weihnachtszeit verkehren sich diese Vorzeichen in traurige Realität: Während die Polizei ermittelt, ob der Ruhr-Park hinter der Bombendrohung Anfang des Jahres in der Thier-Galerie steckt, steht das Dortmunder Einkaufscenter unter Verdacht, das Weihnachtsgeschäft in der erst kürzlich eröffneten Bochumer Shopping-Meile mit gekauften Weihnachtsmännern zu sabotieren.
Die Osterhasen-Affäre
So wurden im Ruhr-Park anstelle von 500.000 Schoko-Weihnachtsmännern doppelt so viele laktosefreie Schoko-Osterhasen bestellt – ein Verlustgeschäft, das den Verantwortlichen Sorge bereitet: „Es gab Auffälligkeiten bei den Weihnachtsmännern, die sich hier beworben haben, die Bestellung der Schoko-Weihnachtsmänner wurde dagegen infiltriert – wir vermuten, dass die Thier-Galerie dahinter steckt, um unser Geschäft zu sabotieren“, heißt es seitens des Ruhr-Parks. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Der Kampf der Kaufhäuser schadet vor allem den KonsumentInnen: zum ersten Mal seit Gründung der BRD wird es in Bochum keine Schoko-Nikoläuse geben. Um die Weihnachtstage zu retten, weichen viele BochumerInnen auf die Einkaufscenter in den umliegenden Städten aus. Die Bahn kündigte an, dass es dadurch zu erheblichen Verspätungen und Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr kommen werde.
Auch Pegida meldet sich
Zur Schoko-Osterhasen-Affäre hat sich mittlerweile auch Pegida-Lügenpressesprecher Lutz Bachmann zu Wort gemeldet: „Keine Ahnung, wer diese Weihnachtsmänner sind, aber ich bin fassungslos ob der neuen extremistischen und islamistischen Dimension. Das ist ein Angriff auf unsere christlich-freiheitlichen Werte.“
Scharfe Kritik gibt es auch seitens der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA): „Notwendige Sparmaßnahmen, die nicht eingehalten werden, dazu unrealistische Lohnforderungen – jetzt sehen wir, wohin das Ganze führt. Mit dieser Klüngelei da oben zu Lasten der Menschen muss nun Schluss sein! Wir brauchen endlich eine Flexibilisierung der Arbeitsplätze, einen Abbau des teuren Sozialstaates und Steuersenkungen für Unternehmen, damit jetzt die Konjunktur angekurbelt werden kann. Das sind wir den Menschen schuldig!“
Der Essener Bischof rief zu einem Gottesdienst auf und und kritisierte die jüngsten Ereignisse in seinem Morgengebet. „Auch für Einkaufszentren gilt, seinem Nächsten zu vergeben. Wenn es letztendlich keine Schoko-Weihnachtsmänner gibt, so trifft das am Ende die Kleinen unter uns. Dabei kommt es doch darauf an“, wie der Kirchenvertreter betont, „vor allem den Kindern viel Liebe zu geben.“
:Benjamin Trilling
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