Bild: „Growls“ of Farewell: Alexander O. ganz in seinem Element., Dong Open Air: Words of Farewell mit RUB-Bezug sind mit dabei Foto: ann

Das Dong-Festival in Neukirchen-Vluyn feierte in diesem Jahr sein 15. Jubiläum und gab zu diesem Anlass alles: Ein wahnsinniges Line-Up, erstmalig Duschen und sonniges Wetter.

Aber nicht nur Metalgrößen wie Die Apokalyptischen Reiter oder die Schweizer Band Eluveitie ließen den Dong-Berg erzittern, sondern auch die Ruhrgebietsband Words Of Farewell, deren Frontmann Alexander Otto RUB-Student ist.

Das Dong Open Air, 2001 als Idee einiger FreundInnen aus dem Bergboden gestampft, hatte sich der Idee verschrieben, kleineren Bands eine Öffentlichkeit zu bieten. Dabei spielt dort schon längst nicht mehr nur der Untergrund. Haben in den letzten Jahren Szene-Größen wie Soulfly und Arch Enemy überrascht, wurden sie in diesem Jahr durch Namhaftes aus der Szene wie zum Beispiel die (Melodic)-Death-Metalband Carcass übertrumpft.

Familiäre Festival-Stimmung

Trotz des deutlich anspruchsvolleren Programms – im Vergleich zu den Anfangsjahren – zeichnet sich das Ruhrgebiets-Metalfest noch immer durch seine geringe Besucherzahl von nur etwa 2000 aus. Schon alleine dem Gefühl nach würde jedeR BesucherIn das Dong-Festival als familiär bezeichnen.

Höhensonne auf der Halde: Es wird heiß bei über 30 Grad im (kaum vorhandenem) Schatten auf dem Dong-Festivalgelände. Foto: ann

Festivalfläche ist die etwa 102 Meter hohe Halde Norddeutschland, bestehend aus ca. 80 Millionen Tonnen Gestein. Auf dem Berg gelangt man innerhalb von maximal fünf Gehminuten von der einen zur anderen Seite – die beste Voraussetzung für einen regen Austausch zwischen den BesucherInnen und einem daraus resultierenden engen, gemeinschaftlichen Gefühl.

Symphonic Metal sowie Wahnsinnsstimme

Gelobt wurde von den BesucherInnen aber nicht nur die Stimmung, sondern auch die Bühnenperformance – insbesondere die vom Headliner Eluveitie, die mit ihren sieben Mitgliedern so harmonisch war wie ein Symphonieorchester. Ebenfalls beeindruckt war das Dong-Volk von den deutschen Newcomern Beyond the Black, deren Frontfrau nicht nur Metallerherzen erweichte, sondern auch mit ihrem Stimmorgan weit über den Berg hinaus für Gänsehaut sorgte.

Schade war es wohl, dass zum Beispiel für die Benutzung der groß angekündigten Duschen ein stolzer Preis von 4,50 Euro verlangt wurde und am Konzerteingang keine Becher mehr für mitgebrachtes Bier auslagen, das man jedoch nur mit Becher in den Bereich mitnehmen durfte.

RUB bringt Leidenschaft

Wie auch schon 2013 war die Death-Metalband Words Of Farewell ebenfalls vertreten. Der Frontsänger mit der starken Growling-Stimme, Alexander Otto, studiert Amerikanistik und Medienwissenschaft an der RUB und ist einigen vielleicht namentlich bereits durch seine Fotoausstellung „SCHWARZ + WEISS“ 2012 im Musischen Zentrum bekannt. Auf dem Dong trete er vor allem gerne auf, weil es das erste Festival ist, auf dem er eine Nacht verbracht hat, sagte er unserer Zeitung. Auf Nachfrage der :bsz, was seine Motivation sei, neben dem Studium künstlerisch erfolgreich zu sein, sagt er: „Ich habe leider kein so besonderes Talent – ich bin kein Neurologe, Molekularbiologe oder irgendwas Sinnvolles. Das Einzige, was ich machen kann, ist den Leuten mit bestimmten Inhalten etwas Kreatives zu geben, womit ich ihnen vielleicht sogar das Leben erleichtere, wenn sie dadurch inspiriert werden. Im Prinzip bin ich ein unglaublich ideologisch verblendeter Weltverbesserer“.

:Anna-Eva Nebowsky

0 comments

You must be logged in to post a comment.