Bild: Bei diesen Postings handelt es sich lediglich um eine Auswahl der auf Twitter publizierten Beiträge., GEW-Hochschulinformationsbüro löste auf Twitter einen Eklat aus Quelle: Twitter.com
Vergangene Woche bezog der AStA der Ruhr-Universität auf Facebook zu einem Vorfall Stellung: Eines seiner Mitglieder hatte im Studierendenhaus (SH) „Ausländer raus!“ gerufen. Anlass für die Stellungnahme war die Öffentlichmachung jenes Ausrufs durch ein Mitglied des Hochschulinformationsbüros der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW-HIB) auf Twitter.
 
„Ich hätte gerne eine Erklärung vom @AStARUB, warum Personen aus dem AStA ‚Ausländer raus‘ rufend durchs SH laufen @ruhrunibochum“, lautet die Twitter-Kurznachricht des GEW-HIB.
 
Der AStA erklärt, ein/e ReferentIn mit Migrationshintergrund habe aus satirischem Anlass „Ausländer raus!“ gerufen.  Der Kommentar sei „in Zusammenhang mit der PEGIDA-Bewegung und in Bezugnahme auf den Brandanschlag auf die DITIB-Moschee in Witten“ entstanden.

Dekonstruktives Vorgehen?

In seiner Erklärung betont der AStA, dass er sich ein „konstruktiveres Vorgehen“ seitens des HIB gewünscht hätte. Gemeint ist damit wohl die Bekanntmachung auf Twitter – ohne, dass das HIB vorher die Umstände des gehörten Ausrufs geklärt hatte.
 
In Konfrontation mit diesem Vorwurf erklärte das HIB-Mitglied Justin Mantoan gegenüber der :bsz, dass „ein AStA, der sich ‚RUB bekennt Farbe‘ − eine Kampagne, die vom HIB unterstützt wird − auf die Fahnen schreibt, durch die Veröffentlichung eines solchen Vorfalls zum Handeln gezwungen werden muss“. Da er bis dato immer noch auf Antworten auf von ihm getätigte Anfragen warte, erschien ihm „die Gefahr des unter den Teppich Kehrens“ zu groß, wenn er vor Bekanntmachung auf eine Stellungnahme des AStA gewartet hätte.

Missverständlicher Foto-Hinweis

Die Oppositions-Liste B.I.E.R. reagierte auf das Twitter-Posting des HIB, indem sie fragte, ob es mehr Informationen zu dem Vorfall gebe und verwies in einem zweiten Posting auf die Homepages der AStA-Listen. Dort könne man Fotos ihrer Mitglieder finden, heißt es.
 
Da dieser Hinweis auf die Fotos unmittelbar nach einem Gewaltaufruf zweier Personen gegenüber dem AStA erfolgt ist, schürte er Unbehagen bei den Listenmitgliedern der Koalition. „Es wurde ganz offen ohne jeden Einspruch dazu aufgerufen, KOA-Mitglieder körperlich anzugehen, gefolgt von einem höchst unverantwortlichen, meines Erachtens anspornenden, Verweis der Liste B.I.E.R. auf Fotos unserer Mitglieder“, so Daniel Greger, Vorsitzender der Liste Gewi.
 
Auf Nachfrage der :bsz erklärte die Liste B.I.E.R. dagegen, dass der Hinweis auf die Mitgliederfotos dem HIB als Identifikationshilfe dienen sollte, wer den vermeintlich rassistischen Kommentar getätigt hat, und eigentlich als privates Posting gedacht gewesen sei.
:Anna-Eva Nebowsky
 

3 comments

  1. GEW
    Wofür steht denn „GEW“? – Für Gewalt?! Soll es einer Gewerkschaft wie der GEW(alt!) erlaubt bleiben, sich auf dem AStA zu tummeln? Wenn eine Gewerkschaft so deutschnationalistisch antritt, wie die GEW mit ihrem nationalkonservativen Personal an der RUB, dass den neokolonianlistischen Mainstream so sehr unterstützt, dass die Opfer sich nicht mehr äußern dürfen, sondern gleich in die Ecke ihrer faschistischen Peiniger gerückt werden, dann muss man sich aus emanzipatorischer Perspektive fragen, wie langen eine neokoloniale Gewerkschaft wie die GEW/alt!-Gewerkschaft einen Platz im linken Spektrum noch haben darf, oder, ja, oder ob dieses widerwärtige neokoloniale Personal endlich mal ausgetauscht gehört…

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