Bild: Macht die Uni dicht - Räume stehen wegen politischen Denkens nicht zur Verfügung. Foto: bent, Die Vorwürfe der „Schwarzen Ruhr-Uni“ kann auch der SDS bestätigen Foto: bent
Mit einer Aktion hat der „Unterstützungskreis Politikverbot“ vor zwei Wochen einen Diskurs über die Einschränkungen von Politik auf dem Campus angestoßen. Dass die Univerwaltung politischen Gruppierungen Räume verweigere, kritisierte zuletzt auch die „Schwarze Ruhr-Uni“ (siehe :bsz 1029). Gegenüber der :bsz berichtet der SDS (Sozialistischer Demokratischer Studierendenverband) über ähnliche Erfahrungen mit der Raumvergabe für politische Organisationen.
 
„Als dielinke.SDS haben wir vor einem Jahr versucht, Räumlichkeiten für unsere regelmäßigen Treffen und Lesekreise zu erhalten. Als wir über die Raumverwaltung anfragten, erklärte man uns, nur registrierte Gruppen können Räume erhalten“, schildert Daniel Kerekes vom SDS. Laut Uni-Satzung sei es aber nicht möglich, sich als Gruppe neu registrieren zu lassen, um Räume von der Verwaltung zu erhalten. „Also haben wir es über die Sekretariate versucht. Wir sind zu einem der Sekretariate der Fakultät gegangen, an der wir studieren. Beim ersten Mal haben wir angegeben, wir bräuchten als Studis Räume für einen Lesekreis mit Bezug zu unserem Fach. Im nächsten Semester versuchten wir, uns Räumlichkeiten als SDS über die Fakultät zu organisieren.“ Doch auch darauf ging die Uni-Verwaltung nicht ein, wie Kerekes sagt: „Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, das ‚politische Gruppen‘ nicht einfach so ‚Unterschlupf‘ erhalten könnten.“
 
:Benjamin Trilling
 

4 comments

  1. Linksradikale Imagekampagne?
    Linksradikale Imagekampagne?

    Man muss sich ja wirklich fragen, was dieses fortwährende Gezeter wegen angeblicher Politikfeindlichkeit der Uni eigentlich soll… Nochmal zur Erinnerung: Die sogenannte Gruppierung „Schwarze Ruhr-Uni“ („schwarz“ steht wohl für „anarchistisch“) sagt doch selbst, dass sie 4 Veranstaltungen in der Vergangenheit ohne Probleme an der RUB genehmigt bekommen hat und durchführen konnte. Dann bei der 5. Veranstaltung haben die Macher dieser Gruppierung den Antrag in ihrer „Zweitidentität“ als Mitglieder der Fachschaftsrat Sowi ausgefüllt und als solcher angemeldet. Beim Schreiben des Info-Flugblatts zu dieser Veranstaltung hatten sie dies scheinbar schon wieder vergessen und gaben ebenda als Veranstalter wieder ihre Erstidentität mit „Schwarze Ruhr-Uni“ (SRB) an. Dann liest die Verwaltung das und geht so vor wie jede Verwaltung das machen muss: Antragsteller ungleich Veranstalter = Genehmigungsverfahren nicht korrekt abgelaufen = unter anderen Voraussetzungen erteilte Genehmigung wird widerrufen.

    Es hätte auch einfach gereicht als Veranstalter den FR Sowi und die „SRB“ gemeinsam auf dem Flugblatt anzugeben, um die Verwaltung nicht dazu zu zwingen, die Veranstaltung zu unterbinden. Das sind auch versicherungs- und haftungstechnische Fragen aus Sicht der Verwaltung.

    Aber nein, man hatte mal wieder eine noch bessere Idee: Wir machen das, was wir am besten können: „Skandal!“ laut ausrufen und erstmal das Schweinesystem dafür verantwortlich machen, dass wir die Veranstaltung vermurkst haben. Soviel zur anarchistischen SRB, die laut Aussage der Zentralen Hörsaalvergabe ohne Probleme Räume bekommen kann für ihre Veranstaltungen, wenn sie diese denn auch als sie selbst beantragt.

    Dieser „Skandal“ wird vom Journalist dieses Artikels, der zufällig Mitglied der Linkspartei sein soll, dann jetzt mit Verweis auf seine eigene Parteijugend weitergesponnen. Nun kommt auch noch eine Parteijugend daher und meint, sie habe Anrecht darauf, von einer staatlichen Institution wie der RUB durch Räumlichkeiten alimentiert werden zu müssen. Dies ist nicht der Fall! Es gibt Ausnahmen allerdings: Die Jusos (SPD), die Grüne HSG (Grüne) und die Julis (FDP) sind Jugendorganisationen von Parteien, die Räumlichkeiten an der RUB zur Verfügung gestellt bekommen. Warum? Weil die RUB diesen ein Vorrecht gewährt? Nein, sondern weil diese Gruppen aktiv innerhalb der Gremien der RUB mitarbeiten und sich um das Wohl der Uni ehrenamtlich kümmern. Die Jugendorganisation der Linkspartei hat noch nie an der RUB irgendein Engagement entfaltet: Sie treten nicht zu Wahlen des Studierendenparlaments an, wie die genannten Gruppen und organisieren gar nichts für die Studierenden an der RUB. Der Linkspartei und ihrer Jugendorganisation ist die RUB scheißegal. Das höchste der Gefühle ist ein gutdotierter Job in der Studierendenzeitung, wo man mal kräftig stänkern kann und die Mitarbeiter in den Fakultäten und der Zentralen Hörsaalvergabe beleidigen kann. (Spannende Frage am Rande: Warum sitzt da eigentlich ein Linksparteiaktivist in der Studierendenzeitung, wenn der AStA als Herausgeber angeblich irgendeine Nähe zu AFD haben soll? Darüber schon mal nachgedacht oder passt das nicht ins Vorurteil?)

    Beide Gruppen (SRB und Linkspartei), die man getrost dem linksradikalen Spektrum zuordnen kann ohne das zu werten, haben ein gemeinsames Problem: Die Studierenden der RUB in ihrer überwältigenden Mehrheit lehnen sie ab, indem sie ihre Veranstaltungen nicht besuchen. Und da kommt die Marketingstrategie ins Spiel: Wenn keiner unsere Ideen hören will, tun wir einfach wahrheitswidrig so, als würde Rektor Elmar Weiler irgendetwas gegen uns haben und seine Angestellten anweisen, unsere Veranstaltungen nicht zu genehmigen. (Der ist doch eh bei der FDP, ui!) Und wenn es verboten ist, interessiert es vielleicht jemanden und dann kommen die Leute beim übernächsten Mal vielleicht doch in Scharen zu unseren Veranstaltungen. Dann gründet man einen pseudo-satirischen „Unterstützungskreis Politikverbot“, stört ein paar Lehrveranstaltungen und hofft, dass wenigstens ein oder zwei Verwirrte den Kappes glauben und sich gegen diese „Verschwörung“ auflehnen und sich so zu Unterstützern der eigenen Sache machen lassen.

    Wahrscheinlich steht das so im Handbuch „Kommunismus für Anfänger“ 🙂 Man kann diesen Gruppen da nur viel Glück wünschen. Aber vielleicht noch ein praktische Ratschlag an diese Links-Verwirrten: Es gibt durchaus eine Institution, die Euch unbürokratisch einen Raum für eure Veranstaltungen zur Verfügung stellen kann: Die Studierendenvertretung Asta. Einfach mal Mail schreiben, ach nee, die sind ja auch alle irgendwie „System“ und irgendwie „rechts“ und irgendwie ist es überhaupt egal, weil zu euren Veranstaltungen ja sowieso keiner hinkommt, der noch alle Latten am Zaun hat. Viel besser als eine nicht-besuchte Veranstaltung ist das Krakeelen darüber, dass sie „verboten“ wurde (weil man nach 4 geglückten Anträgen den 5. absichtlich versemmelt). Nee, is klar…

    Und dem Journalist des Artikels, Benjamin Trilling, möchte man am Ende dann doch empfehlen, mal einen Grundkurs in Journalistik zu besuchen. Es ist ok, einen Standpunkt zu vertreten, aber nur dann, wenn man den eigenen Standpunkt kenntlich macht. Man kann doch hier nicht als Mitglied der Linkspartei sowas über die Anschuldigungen der eigenen Parteijugend an die RUB schreiben, ohne dazuzusagen, dass man da selber im Club ist. Das verzerrt die Wahrnehmung der Leser in journalistisch nicht hinnehmbarer Weise. Außerdem würde es sich journalistisch gehören, hier auch mal die andere Seite zu Wort kommen zu lassen: Die Univerwaltung! Wurde für diesen Artikel mal bei Herrn Möhlendick, Herrn Walther oder den Mitarbeitern in der betreffenden Fakultät, die angeblich keine Räume genehmigen wollte, nachgefragt?!

    Also bitte, Linksradikale: Bekommt eure Klamotten auf die Kette und bsz: kommt von eurem Kampagnen-Journalismus mal runter, sonst wirft man euch irgendwann in einen Topf mit der Initiative Neue Marktwirtschaft 😉

    1. Peer Wollnik

      Linksradikale Imagekampagne
      Ach so, den anderen Verschleierungstaktik unterstellen, aber selber nicht den Mumm haben, den eigenen Namen unter eine hoffentlich selbst verfasste Kritik zu setzen? Wer ist jetzt scheinheiliger?

      Peer Wollnik

      1. Redaktion

        Name
        Leider wird der Name des Kommentarverfassers in unserem Kommentarsystem, anders als sonst üblich, nicht angezeigt. In diesem Fall gab der Kommentator den Namen „Schnurz“ an.

        :mar

  2. Ein Anarchist

    Wenn mensch kein Ahnung hat einfach mal schweigen
    Die Räume wurde für 4 Termine angemeldet, bei den ersten 3 Terminen gab es kein Problem. Am Telefon wurde dann am Montag vor der Veranstaltung als Begründung für das Verbot ein Politikverbot genannt.
    Hier nachzulesen: http://schwarzerub.blogsport.de/2015/01/18/lesung-an-der-ruhr-uni-bochum-verboten/

    Bei der Betreffenden Veranstaltung waren übrigens am Abend über 10 Leute, dass ist auch ungefähr der Durchschnitt aller bisherigen Veranstaltungen:)

    Warum wir nicht mit Uni-Gremien zusammenarbeiten ist hier gerne hier nachlesen: http://schwarzerub.blogsport.de/broschuere/

    @ Linksradikale Imagekampagne?
    In deinen Kommentar sehe ich die Angst mitschwingen, die Artikel in der BSZ könnten die schwarze Ruhr-Uni bekannt machen.Wenn du dir extra die Mühe machst so einen langen Artikel mit falschen Darstellungen zu schreiben, dann muss die Angst auch recht groß sein und wir sind anscheint auf dem richtigen Weg….

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