Zum dritten Mal wird am 24. April an der RUB der Hans-Kilian-Preis für die Erforschung und Förderung der metakulturellen Humanisation vergeben. Preisträgerin in diesem Jahr ist die amerikanische Psychoanalytikerin Prof. Dr. Jessica Rachel Benjamin. Der Hans-Kilian-Preis setzt die traditionelle Förderung durch die Köhler-Stiftung von wissenschaftlichen Untersuchungen fort, „die neue Einsichten in die geschichtliche und kulturelle Existenz des Menschen und seine veränderliche Psyche vermitteln“, heißt es in der Veranstaltungsankündigung.
Jessica Rachel Benjamin ist Professorin für Psychoanalyse und Psychotherapie an der Graduate School of Arts and Science an der New York University. Sie beschäftigte sich in ihren Arbeiten unter anderem mit der kritischen Theorie, der Intersubjektivitätstheorie Hegels, der klassischen Psychoanalyse Freuds und mit einer Fortentwicklung der Selbstpsychologie Heinz Kohuts.
Insbesondere durch ihren Beitrag zur Entwicklung einer relationalen, intersubjektiven Theorie des Selbst hat sie in den Wissenschaften Aufmerksamkeit erlangt und die Diskussion um die Bedeutung der Psychoanalyse neu entfacht. Damit hat sie außerdem wichtige Diskussionen zur psychotherapeutischen Praxis stimuliert.
Am Tag der Preisverleihung referiert sie mit dem Titel „Leben kann mehr als Einer – Die Überwindung von Opfertum und die Idee des moralischen Denkens“ und würdigt damit ihr Lebenswerk, das neben der Anregung neuer Diskussionen zum psychoanalytischen Denken auch aufgrund ihrer fächer- und themenübergreifenden Perspektiven ausgezeichnet wird. Diese Perspektiven erstrecken sich von der Säuglings-, Geschlechter- und Traumaforschung über die Sozialphilosophie bis hin zur Kulturtheorie.
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