Vielleicht wart Ihr schon in den Kellerräumen des ND-Gebäudes. Aber wart Ihr auch schon mal in der Zoologischen Sammlung? Wenn Ihr den Zuständigen Holger Bäcker lieb fragt, bekommt Ihr die wohl informationsreichste Führung an der RUB.
Ein Glas gefüllt mit konzentriertem Alkohol, darin eine Muschel mit einem Schwänzchen: „Das ist eine Lepas Anatifera – eine Entenmuschel, Charles Darwin hat sich schon mit ihnen ausgiebig beschäftigt“, erklärt Holger. Früher dachte man, dass das die Jungtiere der Gans seien. Darum wurde dieses vermeintliche Geflügel auch zur Fastenzeit verspeist, da man glaubte, es käme aus dem Meer. Heute wissen selbst Nicht-BiologInnen, dass Gänse ihre Eier in nördlichen Regionen legen. Unsere französischen NachbarInnen hingegen essen die Entenmuschel bis heute gerne.
Zwischen Gottesanbeterin und Walschädel
Eine Gottesanbeterin aus Baden-Württemberg haust hier in der RUB neben einer Amerikanischen Großschabe, die sich durch die Globalisierung auch in deutschen Hafenstädten ausgebreitet hat.
Ob nun ein Chamäleon eingelegt in Alkohol oder tropische Insekten — wer schon immer außergewöhnliche Lebewesen sehen wollte, sollte sich in der Zoologischen Sammlung umschauen.
Wusstet Ihr, dass selbst in unserer Nordsee 30 Zentimeter große Taschenkrebse hausen? Oder dass Seeigel nach Jefferies’ Theorie mit uns Menschen verwandt sein könnten, da unsere Skelette aus dem gleichen Kalk bestehen?
Habt Ihr schon mal einen Schwimmkrebs mit einem Parasiten, der selbst auch ein Krebs ist, gesehen? Oder einen Spritzwurm, der einen spiralförmigen Darm hat? Der Darm geht übrigens durch den ganzen Wurmkörper und wieder zurück, so dass Mund und After direkt nebeneinander liegen.
Schaut Euch den Pfeilschwanzkrebs an – ein lebendes Fossil mit blauem Blut, das sich seit mehr als 145 Millionen Jahren nicht verändert hat.
:Katharina Cygan
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