Bild: Bereit für Gangster-Action: Das Ensemble des Lotmann-Theaters. , Von Euch für Euch: Das Lotman-Theater wieder im Musischen Zentrum Foto: kac

Wie würdet Ihr reagieren, wenn Ihr erfahren würdet, dass es einen Familienschatz gibt? Wie es die Romanhelden der  „Zwölf Stühle“  aufgefasst haben, könnt Ihr trotz vorlesungsfreier Zeit in unserem Uni-Theater ansehen. Gönnt Euch eine Auszeit im MZ, denn Elena (ehemalige RUB-Studentin) hat auch in diesem Semester einen russischen Klassiker für die Studiobühne vorbereitet. Der weltberühmte Gangsterroman wird kommendes Wochenende aufgeführt.

Nachdem sie bereits Bulgakows „Hundeherz“ auf die Bühne brachte, entschied sich Elena für die Gaunerkomödie „12 Stühle“ von Ilja Ilf und Jewgeni Petrow, die beide gut befreundet mit Bulgakow waren. Der satirische Roman wurde in 15 Sprachen übersetzt und siebenmal verfilmt. Zahlreiche Redewendungen, die in diesem Werk stehen, haben sich im ­kulturellen Bewusstsein Russlands verwurzelt.

Juwel, Trubel, Gaunerjagd

Russland in den 1920er Jahren: Die Bolschewiki, AnhängerInnen Lenins, enteigneten die Besitztümer adliger Familien. Ippolit Worobjaninow, ein ehemaliger Kleinadliger (gespielt von Dietmar, freier Darsteller) erfährt von seiner kranken Schwiegermutter (Fynn, RUB-Student), dass sie während der Revolution in einen der zwölf Stühle Juwelen eingenäht hat, damit die BolschewistInnen diese nicht beschlagnahmen. Jedoch wurde die Möbelgarnitur ebenfalls konfisziert. Auf dem Sterbebett beichtet die Schwiegermutter dem Priester Fjodor (Timo, freier Darsteller) das Geheimnis der verschollenen Juwelen. Daraufhin entscheiden sowohl er als auch Worobjaninow unabhängig voneinander, den Schatz zu suchen. Auf der Jagd trifft Worobjaninow auf den trickreichen Ganoven Ostap Bender, gespielt von Dominik (ehemaliger RUB-Student). Bender droht ihm mit der Denunziation bei den Behörden als er über die adlige Herkunft erfährt. Worobjaniow involviert ihn in die Schatzsuche und so führen sie die Reise zusammen fort.

Spannender Ortswechsel ist hier Programm, denn sie bereisen nicht nur verschiedene Städte oder Länder, sondern ganze Kontinente.

Hinter den Kulissen

Das Lotman-Theater entstand am Seminar für Slavistik/Lotman-Institut für Russische Kultur im Jahr 2006 mit der Idee, die russische Literatur in Bochum an den Menschen zu bringen. Heute spielen nicht nur Studierende der slawischen Philologie mit, sondern auch AbsolventInnen und MitarbeiterInnen der RUB und der Universität Duisburg-Essen. Daher hat sich die Gruppe vom Institut entfernt und ist ein freies, bunt gemischtes Theaterensemble mit Mitgliedern im Alter zwischen 21 und 34 Jahren. Elena hat zusammen mit Daniel (ehemaliger RUB-Student und Dramaturg) eine Interpretation  der „Zwölf Stühle“ mit schnellen und häufigen Raumwechseln, Timing zwischen SchauspielerInnen und natürlich Sprachwitz zusammengestellt. Darsteller Patrick beschreibt das Stück als aufregend, kurzweilig, schnell und sagte „Wer ‚Catch me if you can‘ mag, wird dieses Stück lieben.“

:Katharina Cygan

Zeit:punkt

28. Februar / 1. März, jeweils 19.30 Uhr. Musisches Zentrum, RUB.

Eintritt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro

Reservierung unter: lotman_theater@yahoo.de

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