Bild: Bilbo Beutlin, Titelheld der Hobbit-Trilogie. , Jetzt im Kino: „Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere“ Bild: Elisa Gallion, deviantart.com (CC-BY-NC-3.0)

Peter Jackson ging mit „Der Herr der Ringe“-Trilogie in die Filmgeschichte ein. Nun läuft der letzte Teil der Mittelerde-Saga von J. R. R. Tolkien in den Kinos. „Die Schlacht der fünf Heere“ begleitet den Hobbit Bilbo Beutlin und seine Gefährten, die von dunklen Mächten bedroht werden und in Konflikt mit Verbündeten gelangen. Es erwarten Euch epische Kämpfe um Macht, Reichtum, Freundschaft und Liebe.

Wie oft habe ich „Herr der Ringe“ gesehen? Ich weiß es nicht ‒ bestimmt zu oft. „Der Hobbit“ wird gleiches bei mir  nicht schaffen. An Bild und Ton gibt es nicht viel auszusetzen, und so tauche ich wieder gerne in die Welt von Mittelerde ein. Der goldgierige Drache Smaug aus dem vorherigen Teil wurde als gesprächiges Übel interessant eingebunden, doch kam er für meinen Geschmack zu kurz.

Überzeugt hat mich die Darstellung des Elbenkönigs und die von Bilbo, der mich mit einigen listigen Momenten überraschte. Am meisten profitiert „Der Hobbit“ jedoch von seinen Wechseln zwischen realistischer und fantastischer Darstellung. So lässt sich auch eine Kriegskritik in „Die Schlacht der fünf Heere“ interpretieren. Als Beispiel hierfür kann die Uferszene oder die Heimkehr von Bilbo Beutlin ins Auenland dienen, die der einiger Kriegsheimkehrer entspricht.

Ich hätte mir gewünscht, dass Peter Jackson stärker auf die Charakterentwicklung eingegangen wäre. Stattdessen band er unnötige Slow-Motion-Elemente und humoreske Szenen mit einer „üppigen Frau“ ein, um den Hobbit womöglich (noch) massentauglicher zu trimmen. Der schnell eingeschobene Weg zur Besinnung des Zwergenkönigs Thorin Eichenschild hat meine Erwartungen eindeutig unterboten und mich fragen lassen: „Wollt Ihr mich verarschen – das soll es nun gewesen sein?“

Laut Jackson sei der Film eine einzige Klimax. Ob es sich dabei um eine negative oder eine positive Steigerung handle, sagte er nicht. So kam es mir gerade zum Ende hin vor, als hätte er irgendwann die Lust verloren, die Trilogie stimmig abzuschließen. Gerade Gandalfs Worte zum Ende wirkten wie ein grotesker Einschub „P.S. bevor ich’s vergesse…“ Letztlich ist es fast so als wäre der Marathonläufer Peter Jackson beim sechsten Film der Mittelerde-Saga kurz vor dem Ziel zusammengebrochen: Etwas emotionales Drama hier, eine besinnliche Retrospektive da… Fertig ist das Ende.

:Alexander Schneider

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