Der Holocaust bleibt ein aktuelles Thema, insbesondere dann, wenn Menschen die Geschichte unzugänglich machen wollen. So wie im Fall des Diebstahls vom vergangenen Sonntag. Die Tür mit dem Schriftzug „Arbeit macht frei“ aus Dachau wurde gestohlen und dadurch fehlt der bezeichnende Slogan des KZ-Tores. In der Universitätsbibliothek wird seit dem 23. Oktober ein alternativer Zugang zum Holocaust ermöglicht, der sich gegen ebendieses Vergessen stellt.
Der Kommunikationswissenschaftler Ralf Palandt stellte 2001 die Wanderausstellung „Holocaust im Comic“ zusammen, die inzwischen um circa 20 Exponate ergänzt wurde. Nun wird diese auch in der Ruhr-Universität Bochum durch die Initiatorinnen Nina Heindl und Veronique Sina für jeden zugänglich gemacht. Die Ausstellung bietet neben Vorträgen zudem Originalzeichnungen, die eine Reflexion auf den Schaffensprozess anregen wollen. Bis zum 31. Januar 2015 kann man die Werke auf sich wirken lassen.
Die Ausstellung, die zuvor in Berlin, Weimar und München zu sehen war, bietet verschiedene Betrachtungsweisen auf den Holocaust und will sich mit dem „grausamen und gleichsam unvorstellbaren Schrecken auseinandersetzen“. Zudem wirft sie ein besonderes Licht auf das Medium des Comics und behandelt eine Vielfalt von Fragen, die mit diesem einhergehen. Und das ist auch eine der Absichten dieser Ausstellung, die zum „Nachdenken, zur Auseinandersetzung und zur Aufarbeitung anregen“ will.
Zu den ausgewählten Comics zählen international gelobte wie zum Beispiel „Maus – Die Geschichte eines Überlebenden“ von Art Spiegelmann, „Der Boxer“ oder „Das Erbe“, allerdings auch solche wie Captain America. Der 2013 erschienene Comic „Das Erbe“ wurde von der israelischen Künstlerin Rutu Modan veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte der jungen Mika, die zur dritten Generation einer jüdischen Familie nach dem Holocaust gehört, und in Begleitung ihrer Großmutter mit der Vergangenheit konfrontiert wird.
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