Als bekennender Serien-Konsument müsste ich eigentlich auf dem Sofa tanzen. Netflix gibt es seit diesem Monat nun auch in Deutschland. Doch meine Freude hält sich in Grenzen. Warum eigentlich?
Für BranchenkennerInnen ist das kalifornische Unternehmen, das 1997 als Alternative zu klassischen Videotheken gegründet wurde, spätestens seit der eigens produzierten US-Serie „House of Cards“ eine bekannte Größe. Kevin Spacey intrigiert sich in der mehrfach ausgezeichneten Serie durch die Washingtoner Politwelt. Neben Video-on-Demand, also der Möglichkeit überall und zu jeder Zeit online Serien, Filme und Videos konsumieren zu können, produziert der börsennotierte Medienriese auch eigene Formate. Angeboten werden diese dann auf der hauseigenen Videoplattform – gegen Geld versteht sich. In Deutschland wurden die exklusiven Titel bisher, mangels digitaler Vertriebsplattform, an die etablierten Fernsehsender verkauft. Dies soll sich nun ändern.
Neben einem satten Potpourri an Serien, Filmen und sonstigen Video-Angeboten erhält man bei Netflix auch Zugang zu exklusiven Titeln. Wie bereits erwähnt, muss man für diese Exklusivität tief in die eigene Tasche greifen. Zwischen acht und fünfzehn Euro kann der monatliche Obolus kosten, den Netflix für sein Angebot verlangt. Die Preise hängen vom Umfang und den Funktionen des Angebots ab. Möchte man alle Formate in HD (High-Definition) sehen, wird es bereits teurer. Grundsätzlich ist nichts daran auszusetzen, dass Netflix für seinen Service Geld verlangt.
Auch andere Unternehmen sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen. Amazon unterhält mit Amazon Instant Video seit Februar diesen Jahres einen eigenen Video-on-Demand-Dienst und baut das bestehende Angebot zusehends aus. Auch hier sind exklusive Titel geplant.
Diese Exklusivität kann für die VerbraucherInnen mitunter sehr teuer werden. Möchte ich beispielsweise zwei Serien sehen, die bei unterschiedlichen Anbietern laufen, muss ich doppelt in die Tasche greifen. Wer dazu nicht bereit ist, dem/der bleiben wohl nur zwei Möglichkeiten: Entweder man verzichtet auf ein gehöriges Maß an Unterhaltung oder man sucht sich kostenlose Alternativen im Netz – dies dann jedoch auf Kosten der Legalität.
:Christian Kriegel
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