Der griechische Halbgott und Sohn des Zeus ist zum zweiten Mal in diesem Jahr Vorlage für einen Actionschinken. Nach „The Legend of Hercules“ soll nun mit „Hercules“, gespielt von Dwayne „The Rock“ Johnson, der Stein ins Rollen kommen. Kann die Verfilmung des Comics „Hercules – The Thracian Wars“ überzeugen oder ist sie nur ein schlechter Witz?
In der griechischen Mythologie zeichnet sich der übermenschlich starke Held vor allem durch seine Entscheidung für die Tugendhaftigkeit und die Erledigung der ihm auferlegten zwölf Arbeiten aus. Es sind mythische Kreaturen wie der nemeïsche Löwe oder die neunköpfige Hydra, gegen die er bestehen musste, doch diese spielen in dieser Adaption nur eine StatistInnenrolle. Anstatt für das Gute zu kämpfen, handelt Hercules hauptsächlich wegen des Goldes, das König Cotys ihm zahlen will. Dieser ist der rechtmäßige Throninhaber und will das Ende der ungeliebten Rebellenarmee.
Doch der 13. Job des Hercules ist nicht das, was er zu sein scheint und so zeigen sich erst im Laufe des rund 99-minütigen Blockbusters die Interessen derer, die den Helden in den Kampf schicken.
Der Fels Johnson spielt seine action-lastige Rolle gewohnt humorvoll, aber einen Oscar wird er wohl nicht bekommen, dafür landet er mit mehr als 50 Millionen Dollar Jahreseinkommen hingegen auf Platz zwei der am besten bezahlten Schauspieler. Aufgrund des Jugendschutzes wurde im Film bewusst auf die blutige Atmosphäre des Comics verzichtet.
Auch wenn die Verfilmung von Regisseur Brett Ratner inhaltliche und erzählerische Schwächen hat, ist er gut genug, um mit ihm einen Sonntagabend vor dem Fernseher zu verbringen.
Was den Film – bei allen Mängeln – interessant macht, ist, wie er mit theatralischer Überzeichnung umgeht. Innerhalb der Geschichte wird Hercules als unverwundbar idealisiert, aber für den Zuschauer bleibt er menschlich und verwundbar.
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