Bild: Im Kino: Die Dokumentation "Rheingold", Einer der größten Flüsse Europas von oben

Nach Filmen wie „Bavaria“ und „Die Nordsee von oben“ ist „Rheingold – Gesichter eines Flusses“, die neuste Natur-Doku von den FilmemacherInnen Peter Bardehle und Lena Leonhardt. Spektakuläre Naturaufnahmen aus der Vogelperspektive werden in 91 Minuten nicht ein Mal langweilig.

Der Rhein ist über 1.200 Kilometer lang und durchquert sechs Länder: die Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Er ist eine der verkehrssichersten Wasserstraßen der Welt. Aus dem Rhein gewinnt man Kiesel, er kühlt einen Atomreaktor, er dient zur Wasserversorgung (leider auch zur Abwasserentsorgung) und zur Erzeugung von Strom. Dass die Menschen den Fluss für solche Tätigkeiten gebrauchen, ist vielleicht nicht neu, jedoch ist es interessant, diese von oben zu sehen. Dabei zeigen Bardehle und Leonhardt nicht nur die Nutzung des Flusses durch den Menschen, sondern auch die unterschiedlichen Naturräume, die der Rhein durchfließt: Von den Alpen, dem Bodensee-Gebiet über die Mittelgebirgsschwelle (Harz, Thüringer Wald) bis zum niederrheinischen Tiefland und Mittelrheintal (Bingen, Koblenz). Sein Lauf gliedert sich dabei in verschiedene Teilabschnitte, die sich stark voneinander unterscheiden. Der Film zeigt neben den industriellen Großanlagen und Häfen wie in Duisburg und Rotterdam auch beeindruckende Baudenkmäler und herrschaftliche Burgen, die im Film als Rheinromantik beschrieben werden. Diese werden neben den historischen Fakten mit Richard Wagners Oper „Das Rheingold“ unterstrichen. Zahlreiche Mythen und Legenden sind über Jahrtausende über den Rhein entstanden, die Wagner zu der Tetralogie „Der Ring der Nibelungen“ inspiriert haben sollen.
Der Film wird von zwei SprecherInnen begleitet, die sich die Arbeit, die Vermittlung der Informationen über die ganze Spieldauer teilen. Eine der beiden Sprechrollen übernahm die Schauspielerin und Sprecherin Anne Moll, welche die informativen Fakten und alles Wissenswerte zum Rhein vorlas. Ihre Stimme ist zum Beispiel aus den „Drei Fragezeichen“ bekannt.  Eine dunkle, erhabene Stimme beginnt etwas pathetisch in der Ich-Perspektive lyrische Texte und einige Gedichte rund um den Strom des Flusses dem Zuschauer zu erzählen. Der Schauspieler Ben Becker repräsentiert den  „Rhein“, der erklärt, wie er immer wieder aufs Neue aus der Quelle der Alpen entspringt und den Weg zur Nordsee sucht. Eine etwas kindliche Lösung, jedoch kann dies auch die kleinen ZuschauerInnen ermutigen, sich eine gelungene Doku anzusehen.       :Katharina Cygan

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