Ganz überraschend war es nicht: Schon auf Twitter und Facebook wurde im Falle eines „Wahlerfolgs“ ein „Schlag in den Rat“ angekündigt. Doch viele DortmunderInnen, die an diesem Abend auf der Wahlparty im Dortmunder Rathaus anwesend waren, zeigten sich schockiert, als  rund dreißig Neonazis der Partei „Die Rechte“ um den wegen Körperverletzung vorbestraften „SS-Siggi“ ihre Pläne in die Tat umsetzten und geschlossen in SA-Manier auf das Rathaus zumaschierten.

Siegfried Borchardt schritt – aus feierlichem Anlass ganz ohne Dosenbier in der Hand –voran, die prominente Gefolgschaft um Sven Khalin (Totschläger des Punkers Thomas Schulze) und Michael Brück (Nummer Drei der Rechten bundesweit) folgten. Während der „nationale Widerstand“, uniformiert in gelben T-Shirts auf den Eingang des Rathauses zu marschierte, versammelten sich die anwesenden PolitikerInnen und AktivistInnen (von Linken, Grünen, Antifa oder Piraten) vor der Tür, um mit einer friedlichen Blockade den Einzug der Faschisten zu verhindern. Der RUB-Jurastudent Michael Brück nutzte mit seinen Kameraden allerdings die Gunst der Stunde, denn die Polizei traf erst nach dreißig Minuten vor dem Rathaus ein. So zeigte Die Rechte unmittelbar nach den Wahlen wieder ihr wahres Gesicht und ging mit Faustschlägen, Tritten, Glasflaschen und Pfefferspray gegen die Menschen vor. Nur dem couragierten und friedlichen Einsatz der Leute vor Ort war es zu verdanken, dass die Neofaschisten nicht in den Rat kamen. Erst als die Polizei  erschien, zogen sich die militanten Rechtsextremen zurück und beschränkten sich auf lautstarke Parolen. Sie bedrohten BürgerInnen mit Gewalt, erstatteten willkürlich Anzeigen gegen Leute aus der ersten Reihe und stimmten pathetisch ein „Deutschland über alles“ an.

4 comments

  1. Notwendige Reaktion der RUB
    Vor allem im Hinblick auf die Kampagne „RUB bekennt Farbe“ sollten sich Gremien der Studierendenvertretung und der Hochschulverwaltung nochmals damit auseinandersetzen, was für eine Person an der RUB studiert: Auch wenn sich Michael Brück nach der Outing-Aktion Ende 2013 friedlich gegeben und über die Gewalttätigkeit von Linken gejammert hat, bieten die aktuellen Vorkommnisse einen Einblick in die Haltung des „Die Rechte“-Topkandidaten (und Betreiber des Internetversandhandels „antisem.it“) zur demokratischen Gesellschaftsordnung, auf die er sich nur dann beruft, wenn es gerade um seine Interessen geht. Ein gewaltsamer Sturm auf ein Rathaus sowie Gewaltanwendung gegen politisch Andersdenkende, weitgehend unbeteiligte Bürger und Polizisten demonstrieren, dass eine Person wie Michael Brück für eine Universität untragbar ist. Die pseudoneutrale Duldungspolitik des Rektorats diesbezüglich bedarf dringend einer Revision.

  2. RUB-Student

    Die RUB muss jetzt Farbe bekennen.
    Die Anwesenheit und Ausbildung eines organisierten Nazis an der RUB ist unerträglich und darf nicht weiter hingenommen werden!
    Vielleicht werden ja jetzt endlich mal all die Studierenden und Dozenten wach die sich in den vergangenen Monaten durch die Aufklärungskampagne der Antifa belästigt fühlten und Brücks „Engagement“ für die Nazi-Szene für Privatsache oder Meinungsfreiheit hielten.
    Würden diese Menschen auch jemand wie Michael Brück im Asta oder später als Jura-Dozenten akzeptieren?

  3. Ohne diese rechtsradikale
    Ohne diese rechtsradikale Socke verteidigen zu wollen: War es sicher Michael Brück? Bzw. hat der, den ich auf den Fotos als ihm am Ähnlichsten erkenne, 15kg abgespeckt?

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