Klaus Kunold war ein sehr aufrechter Mensch. Am Samstag verstarb er im Alter von 79 Jahren. Seine Kindheit und Jugend wurde geprägt von Krieg, Faschismus und der Shoah, der Ermordung von sechs Millionen Juden. Durch diese Erfahrungen setzte er sich Zeit seines Lebens für Frieden und Gerechtigkeit und gegen alle Formen des Faschismus ein. Schon früh war ihm die Aufarbeitung des Naziterrors ein wichtiges Anliegen. 1984 wurde Klaus Kunold Vorsitzender der Vereinig­ten der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) in Bochum. Die Aufarbeitung der Verfolgung der Jüdinnen und Juden und das Eintreten für die Schaffung eines neuen jüdischen Gemeindezentrums waren ihm ein großes Anliegen. Er setzte sich ebenso für die Zwangsarbeiter_innen und für die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma ein. Auch den neuen Formen des Faschismus widersprach er deutlich: Noch bis zu seinem Tod engagierte er sich gegen den stärker werdenden Neonazismus in Bochum. Für Klaus Kunold galt immer der Schwur der KZ-Häftlinge in Buchenwald:  „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“. Am Samstag verloren wir einen beeindruckenden Menschen und einen Freund.

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