Bei der WAZ wärmt man alljährlich die Legende des Krokodils in der Ruhr auf, wenn es für die wirklich wichtigen Meldungen nicht gereicht hat. Das gipfelt jedoch höchstens in der allgemeinen Belustigung der LeserInnenschaft. Doch diese Notlösungen sind gar nicht notwendig, denn in Bochum und Umgebung passiert auch im Sommer nicht plötzlich weniger Sehens- oder Berichtenswertes. Wer trotz allem noch immer Angst hat, in den Sommermonaten seinen Überfluss an Freizeit nicht sinnstiftend kanalisieren zu können, dem seien folgende Veranstaltungen ans Herz gelegt:
Essen und Trinken
Um das Pensum der Veranstaltungen bewältigen zu können, ist zunächst eine kulinarische Stärkung angesagt. Bei „Bochum kulinarisch“ stecken 21 Stände diverser Bochumer Restaurants die Route für eine kleine kulinarische Weltreise ab. „Von den kanarischen Kartoffeln mit roter Mojo bis zur Currywurst vom Känguru mit Tandooribrot“ lassen sich nicht nur Gourmets locken. Kredenzt wird zwischen Hauptbahnhof und Rathaus vom 11. bis zum 15. August. Auch Kinder kommen nicht zu kurz, da über das Essen hinaus mit einem Extraprogramm auch für die Beschäftigung bzw. die Ablenkung der Kleinen gesorgt ist.
Vom 20. August bis zum 5. September findet das dritte Zeltfestival Ruhr 2010 auf den Wiesen des Kemnader Stausees zwischen Bochum, Witten und Hattingen statt. 17 Tage können sich Musikfreunde und Freiluftfanatiker in drei großen Eventzelten, von Konzerten, Lesungen und diversen Zwischenevents die Zeit vertreiben und die Laune aufpolieren lassen. Was manche als „größten Biergarten im Revier“ verunglimpfen findet einen entsprechenden Ausgleich durch den begleitend stattfindenden Kunsthandwerkermarkt. Doch der Arbeitstitel „Zeltfestival“ könnte in die Irre führen, denn Zelten ist während der gesamten Veranstaltung nicht möglich. Zum Nachteil gereicht auch, dass man nicht ein einzelnes Ticket für die gesamte Festivalzeit erstehen kann, sondern pro Event zahlt.
Lesen lassen
Wer sein Herz eher für Literatur erwärmen kann, sollte „Die Geschichte des Boten“ am 21. August nicht verpassen. Denn Sherko Fatah liest ab 20 Uhr in der Jahrhunderthalle Bochum aus seinem neuen Buch. In seinem Roman beschreibt er das Bagdad der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Aufkeimender Nationalismus, Antisemitismus und Kommunismus bilden den Kontext, in dem der Bote Anwar seinen Weg finden muss und sich dabei in das vom Krieg heimgesuchte Europa verirrt.
Schatzsuche und Schnäppchenjagd
Zum Standardprogramm gehört der wöchentlich stattfindende Flohmarkt an der Lennershofstraße in Bochum Querenburg. Jeden Samstag treffen sich Nostalgiker, postmoderne Schatzsucher zum Feixen und Feilschen, während man sich an den Vorzügen des Warenaustauschs erfreut. Wann, wenn nicht in den wärmsten Monaten des Jahres lohnt es sich samstags einmal früh aufzustehen, um das eigene Verhandlungsgeschick auf die Probe zu stellen.
Dortmunder U
Im Dortmunder U lockt noch bis zum 5. September die Gruppenausstellung „TRUST.VERTRAUEN“. Hier wird versucht, den ästhetischen Fluchtlinien von Vertrauen Rechnung zu tragen. Deswegen wird einerseits „dessen Status hinterfragt, die Überzeugungen des Publikums herausfordert und es ermutigt, in einen reflektierten Dialog mit Maschinen und Medien zu treten. Die präsentierten Werke verweisen sowohl auf die Begierden als auch auf die ethischen und emotionalen Dilemmata, die mit diesem Vertrauen einhergehen.“
Fernweh nachgeben
Wer dann nach dem ganzen Kultur- und Festivalprogramm erst einmal Urlaub vom Ruhrgebiet und den vielen Veranstaltungen braucht, der kann auf Swoodoo.com mithilfe der Powersuche Flüge ab 5 Euro finden und das traute Heim mal für ein paar Tage oder gar Wochen verlassen. Für alle Optionen gilt: Nicht nur reden, sondern machen!
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