Von außen betrachtet ist doch alles in Ordnung in Bochum: Dieser Tage wurde zum Beispiel das erste in Bochum produzierte Blackberry-Handy präsentiert. Von der Walsroder Zeitung über die Zeit bis zum Bonner General-Anzeiger schrieben alle aus der gleichen dpa-Meldung ab: Knapp eineinhalb Jahre nach der Schließung des Bochumer Nokia-Werkes habe „die Industriestadt einen wichtigen Schritt zum neuen High-Tech-Standort gemacht“, jubiliert man allenthalben. Sieht man allerdings von der durchaus erfreulichen Tatsache ab, dass mit der Smartphone-Produktion bereits 210 Arbeitsplätze in Bochum entstanden sind, fällt die Gesamt-Bilanz wenig positiv aus: Immerhin beförderte die Schließung von Nokia rund 4000 Menschen in die Arbeitslosigkeit. Obwohl der Blackberry-Produzent RIM weiter in Bochum investieren will, wird er Nokia als Arbeitgeber also kaum ersetzen können. Dafür bietet die Produktion eine willkommene Gelegenheit für Norbert Lammert und Co, die Industriefreundlichkeit des Forschungsstandpunkts Bochum zu betonen – sei doch besonders die Nähe des neuen Firmensitzes zur Uni bei der Wahl der Produktionsstätte entscheidend gewesen. Im Gegenzug hat sich RIM übrigens vorgenommen, den Ingenieursnachwuchs mit Stipendien zu fördern.    

 

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