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SchülerInnen sollen auf der Privatschule die Möglichkeit zum „Lernen mit Herz und Verstand“ bekommen, heißt es auf der PGS-Homepage – aber natürlich nur gegen einen kräftigen Batzen Schulgeld: Knapp 600 Euro im Monat. Am Sonntag hat ein breites Bündnis am Europaplatz vor der Übergangsunterkunft der Schule protestiert. „Das effektive Lernen in einer angenehmen Atmosphäre sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit und vor allem kostenlos sein – ist es aber nicht an unseren Schulen“, erklärt die Dortmunder BezirksschülerInnenvertretung. In der Tat: Das PGS selbst benennt auf seiner Webseite die Schwächen an Dortmunder Schulen: Zu große Klassen, veraltetes Arbeitsmaterial und marode Gebäude. Anstatt aber an diesen Mängeln zu arbeiten, unterstützten Stadt und Land allerdings den Bau einer Privatschule – und das auch noch mit staatlichen Geldern. Deshalb hat sich jetzt auch das Bündnis Bildungsstreik Dortmund an die Öffentlichkeit gewandt. Das Bündnis wird neben der BezirksschülerInnenvertretung (BSV) und dem AStA der TU Dortmund auch vom Dortmunder DGB, der LehrerInnengewerkschaft GEW, der Stadtelternschaft und verschiedenen Jugendorganisationen unterstützt.

Soziale Ungerechtigkeit

Diese glücklichen Kinder, gerade eben aus der Zahnpasta-Werbung gecastet, machen jetzt für eine glückliche Schullaufbahn an der Eliteschule Stadtkrone Reklame.   „Diese Schule kommt nur denen zugute, die das nötige Geld aufbringen können, um ihre Kinder an die Privatschule zu schicken. Eine Privatschule setzt ein völlig falsches Zeichen“, heißt es in der Erklärung. Sie fördere soziale Ungerechtigkeiten und verwehre sozial be-nachteiligten Kindern und Jugendlichen eine ebenso gute Ausbildung. „Die finanziellen Möglichkeiten der Eltern dürfen nicht über die Qualität der Ausbildung der Kinder entscheiden“, sagt Fabian Rasem von der BSV Dortmund. Bildung sei ein Menschenrecht, werde aber von Staat und Land nicht genügend gefördert. „Es ist ein Unding, dass scheinbar private Träger einspringen müssen, wo der Staat seine Aufgaben nicht mehr ausreichend erfüllt.“
Reiche unter sich?

Auch für die zukünftigen Elite-SchülerInnen habe die Privatschule nicht nur Vorteile, betonen die Protestierenden. Trotz eines Stipendienprogramms für einige wenige bleibe ihnen die Chance weitgehend verwehrt, mit Jugendlichen in engeren Kontakt zu kommen, die das hohe Schulgeld nicht aufbringen können. „Soziale Kompetenzen lassen sich nur schwer erwerben, wenn man sich nur in einem sehr engen Milieu bewegt“, meint die Vorsitzende der BezirksschülerInnenvertretung Yinka Aranmolate. Die BSV fordert deswegen eine Weiterentwicklung des bisherigen Gesamtschulkonzepts zu einer wirklich inklusiven Gesamtschule.

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