In Essen formiert sich Widerstand gegen eine neue Filiale der extrem rechten Bekleidungsmarke „Thor Steinar“. Am Montag, den 6. April, haben Antifa-Gruppen und AnwohnerInnen gegen den zur Zeit einzigen Laden seiner Art in NRW demonstriert. Mit dem Geschäft in Essen will die in der Neonazi-Szene bekannte MediaTex GmbH aus Brandenburg offensichtlich eine Marktlücke im Ruhrgebiet schließen. In Bochum und Dortmund war zuletzt ein Angehöriger der rechten Szene, der unter anderem „Thor Steinar“­Produkte verkauft hatte, aufgrund massiver Proteste zur Aufgabe seines Geschäftes gezwungen.

Charakteristisch für das Sortiment der Marke „Thor Steinar“ sind Andeutungen an den vorchristlichen Germanen-Kult und eine glorifizierende Sicht auf die Wehrmacht, die sich oft an der Grenze zur Strafbarkeit bewegt. Die mit völkischer Symbolik verzierte Kleidung dient Neonazis nicht nur als Erkennungszeichen. Initiativen gegen Rechts weisen darauf hin, dass die Firma MediaTex selbst tief mit der Szene verflochten ist und die Gewinne zum Teil in sie abfließen. Derzeit ist das Tragen von „Thor Steinar“ im Bundestag, im Landtag Mecklenburg-Vorpommern und in den Stadien von Werder Bremen, Hertha BSC, Dynamno Dresden, Borussia Dortmund und St. Pauli explizit verboten. Auch vor seiner Haustür hat es die neue Filiale nicht einfach: Der Regionalligist Rot-Weiß Essen setzte bereits 2007 ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und gab bekannt, zukünftig Fans mit Nazi-Kleidung den Eintritt zu verweigern. Trotz entsprechender Forderungen von PolitikerInnen, BürgerInnen und Fan-Initiativen hat der VfL Bochum ein entsprechendes Verbot übrigens bis heute nicht erlassen.

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