Wir blicken zurück und präsentieren die High- und Twilights aus 2008:

Januar
Überragendes Thema im Januar in der Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung waren die Wahlen zum 41. Studierendenparlament. Nach einem Jahr Rot-Gelb-Schwarzem AStA, einer Mensaparty, die nicht den erhofften Erfolg brachte und einem heißen Vorwahlkampf kamen Ende Januar die Wählerinnen und Wähler zu Wort. Die bsz bot antretenden Listen eine Plattform sich vorzustellen und kommentierte das Ergebnis der Wahl: Rote Fahne über der RUB! Ende Januar erschien die letzte Ausgabe Vollfarbformat und es wurde still in der und um die bsz.

Februar und März
In diesen Monaten stritten Koalitionäre um das richtige Konzept für die traditionsreichste Studierendenzeitung und strichen kurzerhand das Erscheinen.

April
Ein neues Semester, eine neue alte Zeitung erscheint, und wieder prägt der AStA die Schlagzeilen. 60 Tage im Amt und Zeit, ein erstes Resümee zu ziehen. In Hessen bahnte sich ein Richtungswechsel in Sachen Studiengebühren an, und das neue Bundeskriminalamt-Gesetz schlägt zum ersten Mal hohe Wellen, auch in der bsz.

Mai
Mit dem Campusumbau, genauer der Sanierung des Studierendenhauses, eröffnet die bsz den Wonnemonat Mai. Denn mit Wonne ging die Universitätsverwaltung an die Planungen für den Umbau des Gebäudes direkt am Campuseingang zum „Studierendenservice-Center“. Im Mittelpunkt im Mai stand sowieso das Geld. Die soziale Lage der Studiereden an der Ruhr, der Kampf gegen Studiengebühren und immer wieder Campus-Sanierung. Bochum umjubelte den Dalai Lama und die bsz hinterfragte das Bohai um „seine Pop-Heiligkeit“. Ende Mai läutete die bsz das Ende der Ölzeit und den nächsten Urnengang in diesem Jahr ein.

Juni
Gebühren, Gebühren, nichts als Gebühren und Exzellenz. So könnte man den Monat Juni überschreiben, wäre da nicht die Jubiläumsausgabe der bsz gewesen. Zum Erscheinen der 750. Ausgabe gab die Redaktion alten Redaktionsmitgliedern wie Ludger Volmer das Wort und schickte die LeserInnen auf Zeitreise durch 40 Jahre bsz-Geschichte. Aber zurück zu den Gebühren: In Hessen passé, in Bochum bleibt’s bei 500 Euro – noch. Und ein bisschen Elite ist Bochum dann auch noch geworden. Zwar kam das Konzept der RUB beim Exzellenzwettbewerb nicht zum Zuge, zusammen mit der Duisburger Mercartor-Stiftung konnten aber einige Teilkonzepte verwirklicht werden.

Juli
Nicht zum ersten und bestimmt nicht zum letzten Mal thematisierte die bsz im Juli die Kulturwüste Wattenscheid. In Bochums westlichem Stadtteil fehlt ein Kulturzentrum und in der Mitte soll es gebaut werden: Die neue Symphonie. Spöttisch fragt die bsz Wolfgang Wendland, Kassierer-Frontmann und Initiator der Kulturinitiative in Wattenscheid: Wie klingt eigentlich Bochum? Ums Geld ging es auch mal wieder, und wie immer um das Geld der Studierenden: Während der Senat die Senkung der Gebühren um 20 Euro beschloss, stellte der Rechnungsprüfbericht zur Mensaparty 230.000 Euro Verlust und das Fehlen beträchtlicher Mengen Bargelds fest.

August
Studieren ist uncool, konstatiert die bsz im August und stellt neben einer gesunkenen Anzahl von Studierenden einen solchen Trend auch beim Bezug der staatlichen Studierendenunterstützung BAföG fest. Angekommen im Sommerloch schickt die bsz ihre Leser und Leserinnen baden und verrät, wie man sich selber ein kühles Erfrischungsgetränk gegen die Hitze des Sommers braut. Der Wahlkampf in den USA schwappt über den großen Teich und in die Redaktion. Obama-Mania und das Rennen um das weiße Haus füllen die Zeitung ebenso wie der Todeskrampf einer großen deutschen Volkspartei.

September
Den Bach runter geht’s im September: Sowohl die Uni Witten/Herdecke als auch das Essener Kulturzentrum Zeche Carl sind von der Schließung wegen akuten Geldmangels bedroht. Selbiges gilt auch für Bochums größtes Wohnheim. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen. Seitdem ein Hamburger Investor das Haus erwarb ging es immer weiter bergab – nun steht der Investor selbst vor der Insolvenz und wir fragen nach den Auswirkungen für die MieterInnen. Außerdem: Man glaubt es kaum, ID wird gebaut. Als Kolumnenthema bislang bestens für die bsz geeignet (bsz berichtete: ID – Neue Heimat für die Fakultät für Legotechnik) machen Bau- und Liegenschaftsbetrieb und Universität jetzt ernst und bohren tiefe Löcher, aus denen die Wärme zur Beheizung des neuen Uni-Gebäudes steigen soll.

Oktober
Das Geld muss weg. Sowohl bei den Lehman Brothers als auch in der Univerwaltung. In den USA bricht die Investmentbank zusammen, in Bochum die Auffassung, dass Personal nicht dauerhaft aus Studiengebühren bezahlt werden kann. Castor-Transporte an der RUB? Nein, das wohl nicht, aber an der RUB wird an radioaktiven Stoffen geforscht und die bsz zeigt, welche Gefahren und Chancen im zentralen Isotopenlabor stecken. Nazis marschieren in Köln und Bochum, die Zivilbevölkerung wehrt sich dagegen und nicht nur die jüngsten Passauer Ereignisse zeigen: Nazis muss man ernstnehmen und darf ihnen keinen Raum lassen. Erneut schafft es VSPL in die Zeitung. Nachdem das System zur Erfassung von Studienleistungen schon mehrfach wegen der enormen Kosten und seiner mangelnden Sicherheit ins Gerede gekommen war, vergisst VSPL nun einfach Daten und Studierende fragen sich: Muss ich wieder Scheine sammeln?

November
Neuer Monat, neues Glück und wieder Probleme mit VSPL. Natürlich wird das System zu Beginn des Semesters am meisten beansprucht, Mitleid mit dem geschundenen Serversystem darf die Uni aber von den Studierenden nicht erwarten, wenn VSPL den Zugang verweigert. Kopieren kostet Geld und Scannen jetzt auch, dafür darf die Kommission, die über die Verwendung von Studiengebühren wacht, jetzt weniger tun, meint Julia Zellmer in einem Interview mit der bsz. Bochum, eine Großstadt im mittleren Ruhrgebiet? Bochum, ein Großkonzern im Versorgungswesen, ist die Antwort, die die bsz fand, als sie sich die kommunalen Unternehmen ansah. Außerdem schaute die bsz zurück und traf auf drei Pauls, die auf dem Papstthron saßen. Im November zeigten wir auch: bsz wirkt! In der Mensa wird es künftig nicht nur eine bessere Ausschilderung des Angebots geben, sondern auch Angebote für VeganerInnen.

Dezember
Was für ein Theater. Zu Beginn des Dezembers brachte das Festival megaFON internationales Flair ins Musische Zentrum. Die bsz lieferte Tipps für Buch und Spielgeschenke und fordert: Support your local bookstore, zum Beispiel das UBU-Antiquariat auf der Uni-Straße. Der Schatten des neuen Hochhauses auf dem Bunker an der Oskar-Hoffmann-Straße wird UBU wohl nicht erreichen. Aber die Diskussionen, ob und wofür das neue Exzenterhaus gebaut wird, wirken bis in die Innenstadt und darüber hinaus.

Mit der Ausgabe 769 endet das Jahr für die bsz. Es gab viele Schwerpunkte, die hier unerwähnt bleiben. Immer wieder der Kampf gegen Rechts, immer mehr Kultur und immer gern auch Themen, die in der WAZ keinen Platz finden würden. Und natürlich auch die wichtigsten Neuigkeiten aus Fachschaften, Gremien und der Uni. Wir bedanken uns bei unseren Leser-innen und Lesern und wünschen ein frohes Fest, ein paar ruhige Tage und ein spannendes, nachrichtenreiches Jahr 2009.

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