Zum Teil bewirft das All uns sogar mit diesem „interessanten Gesprächsstoff“, in Form von Meteoriten, die noch bis zum 14. Januar 2009 in der Ausstellung „Glücksfall“ im Planetarium zu bestaunen sind. Diese Ausstellung will nicht nur unterhalten, sondern auch beim Laien wissenschaftliches Interesse wecken. Das ist überraschend leicht, denn die in der Ausstellung zu bewundernden Fundstücke sind allesamt älter als unsere Erde in ihrer jetzigen Form: 4,5 Milliarden Jahre. Und sie kommen „sozusagen als Gratisgabe des Universums auf unseren Planeten“, so Dieter Heinlein, der Leihgeber dieser Ausstellung vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Aber man erfährt nicht nur wissenschaftlich korrekt den Unterschied zwischen Stein- und Metallmeteorit und lernt, dass nicht die Oberfläche jedes Asteoriden bei seinem Weg durch die Atmosphäre unseres Planeten rund geschliffen wird. Man erfährt und sieht mit eigenen Augen, dass das Universum unseren Planeten mit so schönen Fragmenten aus der Entstehungszeit unserer Galaxis beschießt, dass man glattweg ein Schmuckstück daraus machen könnte. Â

Für Laien und Wissenschaftler

Aber nicht nur der Laie staunt über die Asteoriden. Die heutigen WissenschaftlerInnen beobachten des Nachts den Sternenhimmel, um anhand der Flugbahn, die eine „Sternschnuppe“ nimmt, die Absturzsstelle des Meteoriten bestimmen zu können und ihn so zu finden, denn die Steine aus dem All bieten den ForscherInnen schier ungeahnte Möglichkeiten, mehr über unser Universum, seine Entstehung und damit auch über seine Zukunft zu erfahren. Auch wenn ESA und NASA es bis heute nicht geschafft haben, ein Stück Marsgestein auf die Erde zu bringen, ein Meteorit lieferte ein Stück vom Mars Freihaus. Ein wahrer Glücksgriff für die Wissenschaft, und auch für die Besucherinnen und Besucher des Planetariums, denn ein Stück dieses Meteoriten kann man im Rahmen der Ausstellung anschauen.

Mehr als nur Steine

Natürlich umfasst die Ausstellung viel mehr als „nur“ Steine. Unterhaltsam formulierte Erklärungen kommen nicht zu kurz, und auch die Geschichte, die unsere Menschheit mit den Sternschnuppen verbindet, wird erläutert.

Zusammen mit der Ausstellung empfiehlt es sich, das derzeitige Programm des Planetariums anzuschauen. Es dauert eine Stunde und zeigt mit modernster Technik auf der großen Kuppel, dass die von Hollywood gerne bemühten Schreckenszenarien aus dem All auch in Hollywood bleiben werden. Natürlich wird unser Planet nicht von einem Meteor aus der Umlaufbahn geschossen werden und unsere Sonne nicht zur Supernova. Sie wird heißer werden und unsere Meere werden verdampfen bevor der Sonne der Wasserstoff ausgeht, aber das wird erst in einer Milliarde Jahren geschehen. Wenn wir nicht bis dato gelernt haben sollten, etwas dagegen zu tun. Falls es uns dann noch gibt. Machen wir uns nichts vor: Unsere Spezies ist eine gefährdete Spezies, aber nur, weil wir uns selbst so sehr darum bemühen, und nicht, weil uns das All gefährlich werden würde.

Das Programm des Planetariums beinhaltet mehr als das oben erwähnte Hauptprogramm und die Ausstellung. Besonders hervorgehoben sei hier zum Beispiel noch „Across the universe. Ein musikalischer Spaziergang durch Raum und Zeit.“ Das Planetarium zeigt die Schönheit des Universums untermalt von der Musik der Beatles. Premiere ist am 25. Oktober um 19.30 Uhr. Eintritt für Studierende 3,50 Euro.

Ein weiteres Highlight des aktuellen Planetariumsprogramms ist die Veranstaltungsreihe „Literatur der Nacht“. Namhafte Schauspieler und Synchronsprecher präsentieren spannende Kurzgeschichten live unter nächtlichem Sternenhimmel:

Die Grube und das Pendel / Das verräterische Herz
Verurteilt von der Inquisition und eingesperrt in ein dunkles Verlies: Die Grube und das Pendel lässt diesen Alptraum wahr werden! „Ich legte die Hand auf sein Herz und ließ sie ein paar Minuten dort: Es war kein Pulsschlag zu hören; er war mausetot.“ Wirklich? Das verräterische Herz…
Geschrieben von: Edgar Allan Poe (1809 – 1849). 31.10.08 – Beginn: 22:00 Uhr Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro

Weitere Termine:
28.11.08 – Bram Stoker: Das Haus des Scharfrichters
30.01.09 – H. P. Lovecraft: Die Ratten im Gemäuer
27.02.09 – Stephen King: Omi
Bei Vorlage einer gelösten Eintrittskarte zur -Literatur der Nacht- erhalten Besucher in der Folgewoche freien Eintritt (kein Mindestverzehr) zum MidnightMovie in der UCI Kinowelt Ruhr Park.

Zeiss Planetarium Bochum
Castroper Str. 67
44791 Bochum
http://www.planetarium-bochum.de
Vorstellungen täglich außer montags, Eintritt für Studierende 3 Euro.

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