Die FIFA hat entschieden: Bochum ist einer der neun Austragungsorte der Frauenfußballweltmeisterschaft im Jahre 2011. Dienstag vergangener Woche wurde die Entscheidung des Fußball-Weltverbandes im Bundeskanzleramt bekanntgegeben. Mit dabei war auch Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz, die sich im überdimensionierten Regierungssitz der Kanzlerin sichtlich wohlfühlte. Am 17. September berichteten wir bereits über das unsichere Finanzierungskonzept und den „Knebelvertrag“ der FIFA, wie ihn Grünen-Sprecher Wolfgang Cordes nannte. Ersten Kalkulationen zufolge kostet das FIFA-Turnier die Stadt rund drei Millionen Euro. Doch selbst die SPD-Fraktion, die als Hauptunterstützerin der WM-Teilnahme gilt, geht von deutlich höheren Kosten aus. Wie dies mit der mehr als schiefen Haushaltslage Bochums zu vereinbaren ist, bleibt fraglich. Eine Refinanzierung oder gar Gewinnerzielung wird nämlich nicht erwartet. Carina Gödecke, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion, äußerte gegenüber der WAZ, die Weltmeisterschaft sei „eine Werbung für Bochum, die mit Gold nicht aufzuwiegen“ sei. Ob die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in Bochum dies noch ähnlich sehen, falls die Abgaben an die Stadt infolge der prekären Finanzlage steigen oder an anderer Stelle massiv gespart werden muss, darf jedoch bezweifelt werden.
jk
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