Die Uni Witten/Herdecke steht nach dem Weggang einer ihrer wichtigsten Investoren am 21. August ein weiteres Mal vor enormen finanziellen Engpässen (siehe bsz Nr. 757). Was zu diesem Zeitpunkt bereits zu befürchten war, ist nun Realität geworden: Die entstandenen Haushaltslöcher sollen von den Studierenden gestopft werden. Bisher war es in Witten möglich, die immensen Studiengebühren nach erfolgreichem Abschluss in Raten zurückzubezahlen. Dieses System wurde nun jedoch gekippt. Die Gebühren – die zudem deutlich angehoben wurden – werden sofort fällig. Zwar bietet die „Deutsche Bildung AG“ ein Finanzierungsmodell an; Zinsen, ein fehlendes soziales Abfederungsprogramm bei Arbeitslosigkeit nach dem Studium und hohe Anforderungen an die Leistungen der Studierenden schrecken jedoch viele ab. Die Studierendenvertretung in Witten zeigte sich entsetzt über die neuen Vorstöße der Universitätsleitung, die noch vor wenigen Wochen die Bedeutung des Investors herunterspielte. Es bleibt abzuwarten, welche Abbruchquoten die Uni mit dieser Entscheidung provoziert und ob sie ihre finanzielle Handlungsfähigkeit auf diese Weise nicht erst recht aufs Spiel setzt.
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