In Bochum kämpft aktuell ein breites Bündnis für die Einführung des Sozialtickets (siehe bsz Nr. 746). Für 15 Euro pro Monat soll es Menschen unterhalb der Armutsgrenze ermöglicht werden, durch die Nutzung des ÖPNV ein Mindestmaß an Mobilität herzustellen. „Es ist unsozial, wenn Menschen, die von Hartz IV oder kleinen Renten leben müssen, es sich nicht leisten können, am sozialen Leben der Stadt teilzunehmen. Ihnen fehlt das Fahrgeld, einen Arzt ihres Vertrauens aufzusuchen, Angehörige im Krankenhaus zu besuchen oder auch nur zur Suppenküche, in die Kleiderkammer oder zu günstigen Sonderangeboten zu kommen“, gibt Michael Hermund, Vorsitzender des DGB Ruhr Mark, zu bedenken. Vergangenen Samstag informierte die Sozialticket-Initiative daher an zahlreichen Infoständen über die Missstände und die eigenen Pläne.
Aktuelle Brisanz erhält das Vorhaben durch Entwicklungen in Dortmund. In unserer Nachbarstadt wurde das Sozialticket bereits im Februar diesen Jahres eingeführt. Nun gibt es jedoch Überlegungen innerhalb der SPD-Fraktion, das Sozialticket entweder wieder abzuschaffen oder alternativ im Preis deutlich anzuheben. Als Grund werden zu hohe Kosten angeführt, die durch das günstige Ticket angeblich entstünden. Um die Abschaffung zu verhindern, wird zu Demonstrationen sowohl am 8. als auch am 15. September jeweils um 18.00 Uhr an der Reinoldi-Kirche in der Dortmunder Innenstadt aufgerufen.
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