„Magie ist wie jede Kunst eine Begabung“, erklärt Robinson, Leiter des Theaters „Zauberkasten“ in Bochum-Gerthe, und denkt dabei an das wohl berühmteste Vereinsmitglied von Simsalabim Bochume.V. Der gemeinnützige Verein trifft sich jeden Donnerstagabend im Zauberkasten, um zusammen zu zaubern. Und da Magie ein bisschen wie Musik ist, sollte man früh anfangen, wenn man wirklich gut werden will – so wie Matthias Rauch. Mit neun Jahren hat er zuhause angefangen zu zaubern und ist dann mit seinem Vater zum Zaubern in den Verein gegangen. „Und natürlich habe ich auch zuhause geübt.“ Wie viele Stunden, kann er nicht mehr sagen, aber es waren viele. Jetzt ist die Zauberei schon seit sieben Jahren sein Beruf, sogar sein Traumberuf. Und wenn man ihn fragt, ob er damit Geld verdienen kann, und was er so tut, wenn er nicht auf der Bühne steht, dann faltet er schnell aus einem Papierstück einen Hunderteuroschein und erklärt mit einem strahlenden Lächeln, das würde er den ganzen Tag tun.
Üben, üben, üben
Ernsthaft wird er wohl wirklich den ganzen Tag zaubern – denn manchmal, so gibt er zu, dauert es Jahre, bis eine Nummer bühnenreif ist. Aus Sicht eines Laien spannend zu hören ist, dass der fliegende Tisch noch nicht einmal die übungsintensivste Nummer seiner wirklich beeindruckenden temporeichen Show ist, sondern die Manipulationsmagie: Er macht aus einem roten Ball sechs oder acht, und das so schnell, dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, ob es nicht doch neun sind. Und er holt so viele Kartenspiele aus der Luft, dass er sie gar nicht im Ärmel hätte versteckt haben können, selbst wenn er die Ärmel des Anzuges nicht hochgeschoben hätte. Diese Fingerfertigkeit ist es, die er seit frühester Jugend trainiert und die ihn zu einem so hervorragenden Zauberer macht.
Natürlich ist es eben diese Perfektion, die jedes der 35 Vereinsmitglieder anstrebt. Ob das klappt kann man am Donnerstag, den 11.09. im Zauberkasten sehen, denn da führen alle Vereinsmitglieder vor, was sie im letzten Jahr gelernt haben.
Zauberei aus dem Nähdöschen
Wer sich mit dem Zuschauen nicht begnügen möchte, kann ab Januar auch Vereinsmitglied werden, um im nächsten Jahr dann selbst auf der Bühne zu stehen. Wirklich viel Vorwissen ist nicht nötig, nur viel Begeisterung und Einsatzbereitschaft sowie 40 Euro Jahresbeitrag, damit man auch zum magischen Zirkel passt.
Der Zauberkasten ist aber nicht nur die Heimat von Simsalabim Bochum, sondern auch eine von Bochums Kleinkunstbühnen. 70 ZuschauerInnen finden vor einer kleinen Bühne Platz und können ein buntes Programm genießen.
Am 27. August zum Beispiel können die BesucherInnen den Leitern des Zauberkastens bei einer Vorstellung mit dem Titel „Close up“ aus nächster Nähe auf die Finger schauen, denn dann zaubern Robinson und Angelika direkt vor ihrem Publikum mit allem, was ihnen so in die Finger kommt: Nadel, Faden, Knöpfe, „Zauberei aus dem Nähdöschen“ sozusagen.
Ein besonderes nicht-magisches Highlight steht im kommenden März an: Die Vorpremiere von Bernhard Hoëckers neuem Programm. Das ist vielleicht noch etwas schneller ausverkauft als das reguläre Programm. Karten für alle Veranstaltungen kann man im Internet und telefonisch reservieren, oder man versucht sein Glück an der Abendkasse.
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