Ein Programm für Frostbeulen und Hitzköpfe

Hach, was isset wieder kalt in Deutschland. Zusätzlich zur in manchen Seminaren herrschenden Gefühlskälte, kommt jetzt auch noch mitten im Winter der Winter über die Region. Autofahrer schlittern über die Asphaltpisten, drehen mit ihren Sommerreifen ausgefeilte Pirouttenfiguren in die frisch gefallene, weißgraue Pracht und die Wollmützen verkaufenden Indianer in der Innenstadt haben Hochkonjunktur für ihre bunte Handwerkskunst.

Wer sich bunte Wollmützen und -schals nicht leisten kann oder Aversionen gegen diese hegt, bleibt halt zu Hause und dreht die Heizung auf, während man es sich im Fernsehsessel bequem macht. Wer sich nun auch das nicht leisten kann, kommt halt etwas eher zur Vorlesung in die Uni und hofft auf einen geheizten Seminarraum. Doch Vorsicht. Nicht überall an der Ruhr-Uni finden sich sachgemäß beheizte Räumlichkeiten zur uneingeschränkten wärmenden Nutzung. Die unverantwortliche Kombination aus Lüften und Heizen verursacht der Ruhr-Universität ungeheure Heizkosten, welche reduziert werden können und müssen, damit nicht auch noch dieses Geld an anderer Stelle fehlt.

Stoßlüften und Möbelrücken

Zur Kontrolle der Heizaktivitäten und Energiesparung hat sich an der Ruhr-Uni der Arbeitskreis „Energiebewußte RUB“ gegründet. Durch gezielte Fragebögen und Nachforschungen über das Heizverhalten der RUB-Angehörigen konnte ermittelt werden, wo die Schwachstellen liegen und wie man sie beseitigen oder zumindest minimieren kann. Aus diesen Ergebnissen lassen sich Energiesparratschläge erstellen, welche uns seit einigen Tagen zwischen den Wahlplakaten der Listen für das Studierendenparlament ermahnen. „Stoßlüften statt Kipplüften“, „Heizung auch mal ausdrehen“ und „Möbelrücken“ erscheinen leider nur wenigen eine logische Behandlungsweise der Wärmeressourcen zu sein. So hofft der Arbeitskreis mit seiner Plakataktion weitere AnhängerInnen für das Energiesparen zu gewinnen.
Wie jedeR sein Büro oder Seminarraum optimal temperiert und doch energiesparend heizen kann erklärt das großzügige Internetangebot unter www.energie.rub.de
Auch die scheinbar bislang eher wenig an der Aktion interessierten Studierenden, können mit gutem Beispiel mit anpacken, Türen und Fenster hinter sich schließen, die Lüft-Tips befolgen und weiterverbreiten, sowie mit aufmerksamem Blick EnergiesünderInnen erkennen und anprangern.

Kuscheln statt Heizen

Die intensivere Beschäftigung mit der Thematik des Energiesparens, hat sich erst entwickelt, als sich im Jahre 2005 die Heizkosten der Ruhr-Uni auf über 5 Millionen Euro summierten. Diese Zahl entspricht einer Verdopplung der Heizkosten in den letzten 15 Jahren bei – bis auf witterungsbedingte Schwankungen – konstantem Verbrauch. Auch die Ruhr-Uni leidet also unter den für alle VerbraucherInnen gestiegenen Kosten der Energie. Durch die anstehenden Gebäudesanierung sollen in Zukunft durch bessere Isolierung der einzelnen Räume Kosten eingespart werden. Diese Tatsache sollte nichts daran ändern, dass alle Bediensteten und Studierenden der Ruhr-Uni mitverantwortlich sind, wenn es um pure Verschwendung von Wärme und Energie geht.
Ein durchaus lobenswertes Projekt also, an dem sich ohne große Mühen mitarbeiten läßt, um unser aller Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu schützen und den Haushalt der Ruhr-Uni mal nicht durch die Zahlung von Studiengebühren zu verbessern.
Das Heizkraftwerk in Wiemelhausen kann so auch durch geringeren CO2- und Stickoxid-Ausstoß glänzen. Was in dieser Anlage eigentlich abläuft und wo bereits auf technischen Wege Sparmaßnahmen den Weg in die tägliche Heizung gefunden haben, findet sich ebenso auf www.energie.rub.de, wie erste Statistiken der aktuellen Heizperiode zum Verbrauch einzelner Gebäude und ein Vergleich mit anderen Hochschulen. Ein Hochschul-Ranking der etwas anderen Art, bei dem die Ruhr-Uni im Vergleich allerdings auch noch weit von einer Elite-Universität entfernt ist.

RRR

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