Infobörse, Treffpunkt Konzerthighlight: Mit diesen drei Attributen lässt sich das Campusfest an der Uni Dortmund treffend zusammenfassen. Vor allem Abiturienten nutzten das Wochenende, um sich ein Bild über ihre Zukunftschancen zu machen.

„Wir fangen immer langsam an und werden dann schneller“, schmunzelte Uni-Sprecher Florian Ricken. Für das generell gemütlich angelegte Campusfest ist ein etwas trantütiger Beginn tatsächlich Tradition. Ricken: „Deshalb legen wir das Fest ja schließlich auf zwei Tage an.“
Wer den Martin-Schmeißer-Platz im Herzen des Campus am frühen Freitag Abend und späten Samstag Vormittag verglich, konnte sich auf zwei verschiedenen Veranstaltungen wähnen. Was zu Beginn noch nach lockeren Gesprächsgruppen bei der Seminarpause aussah, war schon einige Stunden später zum wilden Gewusel geworden.
Der Wendepunkt des Stimmungspegels war in diesem Jahr Kante. Die Deutsch-Rocker aus Hamburg sind nicht nur in studentischen Kreisen endgültig zum Selbstläufer geworden. Auch auf den Dorstfelder Campus „erspielten“ Ex-Blumfeld-Gitarrist Peter Thiessen und Co. 1800 mitrockende Fans. Die Vorbands „Milhouse“ und „Sorgente“ lieferten eher Begleitmusik zum lockeren Beisammensein, bei Kante hingegen füllte sich der Bühnenbereich binnen Minuten.
Einmal angestachelt, feierte das Partyvolk auch nach dem Ende der Live-Musik munter weiter, im „Galerie-Garten“ sorgten DJs für Stimmung.
Am Samstag wurde der Überblick immer schwieriger, schließlich stand der Ansturm der Abiturienten an. Viele potenzielle Studis informierten sich an den Infoständen der Fachbereiche. Besonders das Audimax-Forum platzte vor jungen Leuten. Bei strahlendem Sonnenschein warben vor der Mensa Interessensgruppen von amnesty international bis zum Autonomen Schwulenreferat um das Besucherinteresse. „Info-Studenten“ im orangenen UniDo-Shirt wiesen Orientierungslosen den Weg.
Viele Fachbereiche der UniDo warben mit speziellen Aktionen auf dem Campusfest um neue Kommilitonen. Die Chemiker etwa boten Live-Experimente unter dem Motto „Studienberatung mit Schall und Rauch“. Das Zentrum für Lehrerbildung setzte auf den „Lehrercheck“. Die Eignung der potenziellen Studis wurde dabei mit gezielten Fragen geprüft.
Interdisziplinär ging‘s auf der Hauptbühne zu. Biochemiker suchten nach Unterschieden in der Zusammensetzung von „Cola Light“ und „Cola Zero“. Die Marketing-Experten der Betriebswissenschaft wussten hingegen: „Cola Zero ist als ,Männer-Cola‘ konzipiert“.
Abiturientin Maren aus Wellinghofen war indes vom Aufwand begeistert, den die Uni um ihre baldige Kundschaft betrieb. Wohl auch deshalb, weil ihr Studiengang spätestens seit Samstag feststeht. Den „Lehrer-Check“ bestand die 18-Jährige: „Auch wenn ich das schon vorher wusste – ein bisschen Bestätigung ist immer gut!“
m bp

0 comments

You must be logged in to post a comment.